Wien  - Turbulenzen bei der Burgtheater-Produktion von Frank Wedekinds "Lulu": Die Inszenierung von Jan Bosse hätte mit Birgit Minichmayr in der Titelrolle am 14. Mai Premiere feiern sollen, wurde wegen Differenzen nun aber ausgesetzt.

"Regisseur und Hauptdarstellerin von 'Lulu' sind zur Überzeugung gekommen, dass ihre künstlerische Auffassung von Stück und Rolle und ihre Arbeitsweise divergieren. Sie haben beschlossen, die Arbeit miteinander auszusetzen", bestätigte das Burgtheater am Mittwoch einen Bericht der Gratiszeitung "Heute".

Minichmayr habe dem Haus allerdings ihr Wort gegeben, innerhalb der nächsten beiden Spielzeiten die "Lulu" am Burgtheater zu erarbeiten. Ob das Burgtheater diese Option einlösen werde, könne aber erst zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden. Beide Parteien seien jedenfalls "in kollegialer Übereinkunft" und hätten sich geeinigt, sich weiterhin nicht zu spekulativen Kampagnen zu äußern.

Laut "Heute" ist das Zerwürfnis bei "Lulu" nur der "vorläufige Höhepunkt" eines "rauen Arbeitsklimas" zwischen Burgtheaterdirektor Matthias Hartmann und seinen Schauspielern. Schon länger war bekannt, dass Minichmayr ans Münchner Residenztheater wechselt, welches in der nächsten Saison vom Österreicher Martin Kusej geleitet werden wird. "Lulu" sollte Minichmayrs letzte große Partie an der Burg sein. (APA)