Mailand - Das Mailänder Opernhaus La Scala sorgt für Glanz: Mit einem Bombenprogramm für 2011/12, einem Comeback von Stardirigent Claudio Abbado und einem Bilanzausgleich hat Intendant Stéphane Lissner die Mailänder Kulturfreaks überrascht.

Mozarts Don Giovanni wird am 7. Dezember die Saison eröffnen. Daniel Barenboim dirigiert, der Kanadier Robert Carsen übernimmt die Regie. Für die Neuproduktion wurde Giuseppe Filiandi als Don Ottavio und Anna Netrebko als Donna Anna verpflichtet. Von den 13 Produktionen sind sieben neu - ein Rekord für die Scala. Abgesehen von Wagners Siegfried im Rahmen des vor drei Jahren gestarteten Rings wird auch die Aida in der von Zefirelli bekannten Regie aufgeführt. Verdis Rigoletto und Luisa Miller, Puccinis La Boheme und Tosca sowie Die Frau ohne Schatten von Strauss u. a. stehen auf dem Programm.

Höhepunkt ist zweifellos der 70. Geburtstag von Gastdirigent Daniel Barenboim am 30. Oktober 2012: Der gebürtige Mailänder Claudio Abbado, seit 20 Jahren nicht mehr an der Scala präsent, dirigiert. Barenboim wird diesmal als Pianist Chopins erstes Klavierkonzert spielen. Darauf folgt die 6. Symphonie von Gustav Mahler.

Einen Hauch von Innovation bringt auch die Erstaufführung des Balletts L'altra metà del cielo mit der Musik von Rockstar Vasco Rossi und mit dem Primo Ballerino Roberto Bolle.

Last, but not least hat die Scala im vergangenen Jahr überraschenderweise einen Bilanzausgleich erzielt. Mit einem Rekord von 450.000 Besuchern, davon 75.000 Menschen unter 30 Jahren, hat das Mailänder Opernhaus die langjährige Lethargie überwunden. (tkb/DER STANDARD, Printausgabe, 20. 4. 2011)