Drei mutmaßliche Kupferdiebe sind in der Nacht auf Dienstag an der Südbahn im Bezirk Mürzzuschlag geschnappt worden. Nachdem in den vergangenen Tagen wiederholt in der Ober-, aber auch in der Südsteiermark und im Raum Graz Kabel demontiert worden waren, hatte die Polizei die Überwachung verstärkt.

Die Buntmetalldiebe gingen zwar dreist, aber berechenbar ans Werk: Am vergangenen Wochenende stahlen sie zwischen Spital am Semmering und Mürzzuschlag die Erdungskabel gleich zweimal - zwei Nächte nach dem ersten Coup knipsten sie die mittlerweile von den ÖBB-Reparaturtrupps installierten Ersatzdrähte ab. Weil nicht nur der Sachschaden in die "Hunderttausende Euro" geht, sondern auch die Sicherheit für den Zugverkehr, der zum Teil im Schienenersatzverkehr oder mit Ersatz-Dieselloks geführt werden musste, arg in Mitleidenschaft gezogen wurde, startete die Polizei Montagabend eine konzertierte Aktion: Mehrere Streifen wurden zusammengezogen und vom FLIR-Hubschauber des Innenministeriums aus Schwechat unterstützt.

Wärmebildkameras

Der Hubschrauber befand sich noch im Anflug, als eine stationäre Wärmebildkamera bereits verdächtige Bilder vom Bahndamm lieferte. Man konnte ausmachen, wie sich Unbekannte wieder an den Leitungen zu schaffen machten. Zusätzlich gab ein ÖBB-Lokführer einen Hinweis, der über einen Disponenten an die Polizei weitergeleitet wurde. Die drei Personen - zwei Frauen und ein Mann - wurden  festgenommen, hieß es am Dienstag von der Polizeiinspektion Mürzzuschlag. Ob sie auch für die weiteren Kupferdiebstähle von Anfang vergangener Woche nördlich und südlich von Graz infrage kommen, konnte zunächst noch nicht geklärt werden. Seitens der ÖBB hat man bereits reagiert: Man will künftig eine für Diebe kaum verwertbare Stahl-Aluminium-Legierung einsetzen. (APA)