Vor elf Jahren wurde in Österreich eine extrem rechte Partei in die Regierung aufgenommen. Die Haider-FPÖ war mit rund 27 Prozent zweitstärkste Partei geworden. Die EU verhängte sogenannte Sanktionen. Inzwischen sind die Rechten vor allem in den kleineren Ländern der EU im Vormarsch, in einigen an der Regierung und bei unserem Nachbarn Ungarn richten sie sich mit einer autoritär-reaktionären Verfassung auf Dauerherrschaft ein.

In den Niederlanden ist eine rechtsliberale Regierung auf die Duldung durch den extrem islamfeindlichen Populisten Geert Wilders angewiesen. Auch in Belgien diktiert der rechtsextremistische Vlaams Belang einen großen Teil der Agenda. In Finnland steigerten sich jetzt die Rechtspopulisten ("Wahre Finnen") von vier auf 19 Prozent und werden wohl in die Regierung kommen. In Schweden sind die rechtsextremen Schwedendemokraten das Zünglein an der Waage zwischen rot-grüner Opposition und bürgerlicher Minderheitsregierung. In Dänemark sichern die Rechtspopulisten der Mitte-rechts-Regierung die notwendige Mehrheit. In Norwegen wurde die rechte Fortschrittspartei 2009 mit 22,9 Prozent zur zweitstärksten Kraft.

Und in Österreich ist die Strache-FPÖ in den Umfragen stärkste Partei. In den wohlhabenden kleineren Ländern sind die Rechten zwar stark, aber (noch?) nicht an der Macht. Im krisengeschüttelten Ungarn haben sie bereits die ganze Macht. (Hans Rauscher /DER STANDARD, Printausgabe, 19.4.2011)