Washington - Nachdem mehrere Fluglotsen bei der Arbeit eingeschlafen sind, haben die US-Behörden neue Regeln erlassen. "Wir haben null Toleranz, wenn bei der Arbeit geschlafen wird", erklärte Verkehrsminister Ray LaHood am Sonntag. Die neuen Regeln sollen dazu dienen, die Sicherheit zu erhöhen. Dies habe oberste Priorität, sagte LaHood.

Nach den bereits in Kraft getretenen neuen Verordnungen muss zwischen den Schichten der Lotsen mindestens eine neunstündige Pause liegen und damit eine Stunde mehr als bisher. Zudem wurden die Möglichkeiten zum Schichttausch eingeschränkt, und Lotsen dürfen ab sofort nicht mehr zu außerplanmäßigen Mitternachtsschichten wechseln, nachdem sie zuvor einen Tag frei hatten.

In den vergangenen Wochen hatte es sechs Fälle von schlafenden US-Fluglotsen gegeben, davon drei allein seit Montag. Erst am Mittwoch schlief ein Lotse im Tower des Flughafens Reno-Tahoe im Bundesstaat Nevada, während ein Rettungsflugzeug mit einem Patienten an Bord ohne Hilfe landen musste.

Ein FAA-Bericht vom Februar hatte einen alarmierenden Anstieg der Zwischenfälle im US-Luftverkehr zwischen 2007 und 2010 um 81 Prozent aufgezeigt. LaHood hatte sich empört über die Verfehlungen gezeigt. Als Konsequenz aus den Vorfällen war der Leiter der US-Flugsicherheit am Donnerstag zurückgetreten. (APA)