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Die Luft war bei Jürgen Melzer draußen.

Foto: EPA/Karaba

Monaco - Für Jürgen Melzer war in Monte Carlo im Halbfinale Endstation. Der Niederösterreicher unterlag am Samstag beim ATP-Masters-1000-Tennis-Turnier dem Spanier David Ferrer nach 78 Minuten klar 3:6,2:6. Der im Fürstentum als Nummer sieben gesetzte Melzer startete stark, nach einer 3:1-Führung übernahm aber der in diesem Jahr auf Sandplatz weiter ungeschlagene Ferrer klar das Kommando.

Dennoch wird sich Melzer aufgrund der Erfolge beim 2,5-Millionen-Euro-Event auf Platz acht der Weltrangliste verbessern, so hoch stand der 29-Jährige noch nie zuvor in seiner Karriere. Nächste Woche tritt Österreichs Sportler des Jahres 2010 in Barcelona an.

Auf dem Weg in sein erstes Halbfinale bei einem Masters-Turnier hatte Melzer am Freitag im Viertelfinale überraschend den Schweizer Tennis-Giganten Roger Federer ausgeschaltet. Gegen den mit kraftvollen Winnern operierenden Ferrer stand der Deutsch-Wagramer aber bei strahlendem Sonnenschein auf dem Court Central des Monte Carlo Country Clubs auf verlorenem Posten. Ferrer hat in den vier bisherigen Partien in Monte Carlo gerade einmal 17 Games abgegeben und noch keinen Satz verloren.

Im Finale trifft Ferrer in einem spanischen Duell auf Rafael Nadal. Der Weltranglisten-Erste bezwang den als Nummer drei gesetzten Schotten Andy Murray mit 6:4,2:6,6:1. Sollte Nadal das Endspiel für sich entscheiden, würde er mit dem siebenten Erfolg in Monte Carlo in Serie einen Rekord aufstellen.

Starker Beginn

Dabei war Melzer im ersten Durchgang zunächst ganz klar am Drücker. Im ersten Game vergab Melzer noch drei Breakchancen, die Möglichkeiten zum 3:1 ließ er sich dann aber nicht nehmen. Bis Game sechs bestach Melzer mit ausgezeichneter Schlaglänge, wie aus dem Nichts kassierte er jedoch dann das Rebreak zum 3:3. In der Folge machte Ferrer kurzen Prozess, nahm dem immer fehleranfälliger werdenden Melzer den Aufschlag zum 5:3 ab und servierte zum 6:3 aus.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs zeigte Melzer wieder stärkere Gegenwehr, ließ aber eine Breakchance zum 2:0 aus. Ferrer präsentierte sich weitaus kaltschnäuziger, breakte Melzer zu null zum 3:2 sowie danach zum 5:2. Damit war endgültig die Entscheidung gefallen und der Valencianer stellte im Head-to-Head mit Melzer auf 4:2. Ferrer, der 2011 bereits die Titel in Auckland und Acapulco holte, trifft in seinem ersten Monte-Carlo-Endspiel auf den Sieger des zweiten Semifinales zwischen Landsmann Rafael Nadal und dem Briten Andy Murray.

"Man bekommt nicht viele Chancen"

"Es ist sehr schwierig gegen Ferrer", meinte Melzer nach dem Halbfinal-Aus gegen den in Hochform agierenden Spanier. "Man bekommt nicht viele Chancen gegen ihn. Die man bekommt, sollte man nützen. Ich habe das Glück anscheinend in den vergangenen beiden Partien aufgebraucht. In den entscheidenden Momenten war ich bei einigen schlechten Schlägen etwas unglücklich", analysierte der Niederösterreicher.

"Aber so ist Tennis. Man kann das Momentum nicht immer auf seiner Seite haben", so Melzer. Ganz anders sieht die Lage bei Ferrer aus, der am Sonntag nach dem zwölften ATP-Titel seiner Karriere greift. "Ich bin voller Selbstvertrauen. Ich fühle mich körperlich und spielerisch sehr gut. Ich hoffe, es geht so weiter", sagte der in Monte Carlo als Nummer vier gesetzte Iberer. Ferrer steht zum zweiten Mal in seiner Laufbahn in einem Masters-Turnier-Finale, 2010 hatte er in Rom gegen Nadal verloren. (APA)