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Gladbach machte Fuchs und seinen Mainzern zu schaffen

Foto: Reuters/Pfaffenbach

Erst Derby-Lust, dann riesiger Frust: Eine Woche nach dem 5:1 gegen den Erzrivalen 1. FC Köln ist bei Borussia Mönchengladbach tiefe Ernüchterung eingekehrt. Der fünfmalige deutsche Meister verlor beim FSV Mainz 05 in Unterzahl 0:1 (0:0) und erlitt im Abstiegskampf der Bundesliga einen brutalen Rückschlag. Der Tabellenletzte hat 26 Punkte auf dem Konto, die komplette Konkurrenz kann am Wochenende davonziehen. Mainz feierte dank eines späten Tores von Nationalspieler André Schürrle (87.) den ersten Heimsieg seit dem 26. November.

Während der FSV (bei dem Christian Fuchs durchspielte) auf die Europacup-Teilnahme hoffen kann, gingen die Gäste trotz großer Moral leer aus und warten seit über zehn Jahren auf einen Erfolg in Mainz. Seit dem 20. November steht Gladbach ununterbrochen auf dem letzten Platz. Ex-Nationalspieler Mike Hanke hatte in der 53. Minute zu allem Überfluss die Gelb-Rote Karte gesehen.

"Das ist natürlich sehr bitter, dass wir über 30 Minuten in Unterzahl spielen mussten", sagte Hanke, der sich vor allem über die erste Gelbe Karte ärgerte. "Das ist eine Frechheit", sagte der ehemalige Hannoveraner nach Ansicht der TV-Bilder bei Sky.

Die 20.300 Zuschauer im ausverkauften Bruchwegstadion sahen einen guten Start der Gastgeber. Bereits nach 90 Sekunden scheiterte Schürrle mit einem Schuss am erst 18 Jahre alten Torwart Marc-André ter Stegen, der zu seinem zweiten Bundesligaeinsatz kam.

Gladbach überrascht

Im Anschluss an diese Szene passierte zunächst allerdings nicht mehr allzu viel. Die Mainzer, bei denen Stammtorwart Heinz Müller (Rippenprobleme), die gesperrten Innenverteidiger Nikolce Noveski und Bo Svensson sowie der Langzeitverletzte Adam Szalai fehlten, kontrollierten das Geschehen. Chancen konnte sich der FSV in dieser Phase aber nicht erarbeiten.

Gladbach, das ohne den brasilianischen Stürmer Igor de Camargo, den französischen Abwehrspieler Jean-Sebastian Jaures sowie Verteidiger Jens Wissing auskommen musste, stand meist gut in der Defensive. Besonders Martin Stranzl gab seiner Mannschaft Rückhalt. Lediglich ein Weitschuss des Mainzer Mittelfeldspielers Eugen Polanski sorgte für ein wenig Gefahr (14.).

Mitte der ersten Hälfte verbuchten die Gladbacher die bis dahin größte Chance der Partie. Nach gutem Zuspiel von Hanke verzog Marco Reus seinen Schuss nur knapp (21.). Dabei machte die neuformierte Innenverteidigung der Mainzer mit Niko Bungert und Jan Kirchhoff keine gute Figur. Auf der Gegenseite zögerte Schürrle nach feiner Vorarbeit von Lewis Holtby zu lange (23.). Auch elf Minuten später schloss Schürrle einen aussichtsreichen Konter nicht allzu überlegt ab.

Gegen Ende des ersten Durchgangs erhöhten die Gastgeber noch einmal den Druck, Schürrle vergab in der 40. Minute eine weitere gute Möglichkeiten. Die beste Chance in den letzten Minuten der ersten Hälfte verbuchten allerdings die Gäste durch einen Freistoß von Juan Arango (45.). Insgesamt spielte sich der erste Durchgang auf überschaubarem Niveau ab. Beide Teams konnten vor allem im Spielaufbau nicht überzeugen. Das Spiel war von Fehlern und Missverständnissen geprägt.

Ausschluss ändert alles

Zu Beginn des zweiten Abschnitts musste FSV-Trainer Thomas Tuchel seinen Offensivspieler Marcel Risse aufgrund einer Zerrung ersetzen. Für Risse kam der 20 Jahre alte Eugen Gopko, der sein zweites Bundesligaspiel absolvierte. Die ersten Minuten nach Wiederanpfiff gehörten allerdings der Borussia.

Das änderte sich nach dem Platzverweis wegen wiederholten Foulspiels gegen Hanke. Vier Minuten nach dem Feldverweis durch Schiedsrichter Deniz Aytekin (Oberasbach) vergab Holtby die Chance zur Mainzer Führung. In der 64. Minute war es wieder Schürrle, der nicht vollstrecken konnte - am Ende schlug er doch noch zu. (SID)