Wien - Die Erste Bank warnt Yen-Kreditnehmer vor einer falschen Spekulation mit der japanischen Währung, die die Schulden in Euro noch vergrößern könnte. Derzeit könne man beobachten, dass Kunden auf fallende Yen-Kurse spekulieren, damit könnte man sich aber "erheblich täuschen", sagt Privat- und Firmenkundenvorstand Peter Bosek.

Die Analysten des Instituts gehen davon aus, dass der Yen gegenüber dem Euro an Stärke gewinnen wird, hieß es am Freitag. Derzeit bekommt man für einen Euro 122 Yen, im Juni dürften es nur mehr 111 Yen sein, so die Schätzung der Erste Bank.

Um Fremdwährungs-Risiken bei Krediten abzufedern, raten Erste Bank und Sparkassen, durch Ratenzahlung in der fremden Währung die Kreditschuld zu verringern, die Zahlungen in den Tilgungsträger zu erhöhen und Währungsschwankungen durch Kurslimits abzusichern."Der Wechsel in Euro sollte gut überlegt und kalkuliert sein", empfiehlt Bosek.

82 Prozent der Fremdwährungskredite im Haushaltssektor sind endfällig und haben das Veranlagungsprodukt hauptsächlich in Form von Investmentzertifikaten oder Versicherungen. Der Ansparplan sollte einmal jährlich nach bisheriger Entwicklung und Zukunftsprognosen überprüft werden.

Österreichs Fremdwährungs-Kreditnehmer sind mit knapp 2,2 Mrd. Euro in Yen verschuldet, um 300 Mio. Euro mehr als noch vor einem Jahr. Insgesamt sind Privatpersonen in Österreich mit rund 38,6 Mrd. Euro in Fremdwährungen verschuldet; davon entfällt mit 36,3 Mrd. Euro der Großteil auf Schweizer Franken. (APA)