Graz - Zwar für Strukturveränderungen, aber gegen eine sektorale Reform des Spitalsbereichs ist die steirische Ärztekammer. Deshalb stimmte die Standesvertretung - wie auch der Städtebund - am Freitag in der Steirischen Gesundheitsplattform gegen die Revision des Regionalen Strukturplan Gesundheit RSG. Ärztekammerpräsident Wolfgang Routil ortete Planungsmängel und kritisierte, es würde nur der akutstationäre Bereich und nicht die Folgen für den ambulanten Bereich bzw. die niedergelassenen Ärzte gesehen.

"Mit dem bisher vorliegenden Planungsmaterial, das den ambulanten Bereich zur Gänze ausspart, keinerlei Kosten-Nutzen-Analysen anstellt und bisher auch nur auf externer Expertenebene, ohne Einbeziehung der relevanten Stakeholder bzw. Experten der Leistungsbereiche erstellt wurde, kann keine Beschlussfassung erfolgen", stellte Routil schon vor der Sitzung klar. Besonders verwunderlich sei es, dass auch die Spitalsträger in die Planung des akutstationären Bereiches nicht miteinbezogen worden seien. Die Einsparungsvorgaben für 2011 und 2012 mit 86,7 Mio. bzw. 158,6 Mio. und die damit verbundene Bettenreduktion um elf Prozent seien nicht nachvollziehbar.

"Noch finden wir Potenziale im System, ohne medizinische Leistungen zu kürzen", meinte Spitalslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP) nach dem Mehrheitsbeschluss. Die Steirische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) erhalte nun den Auftrag, die Detailplanung bis Frühsommer auszuarbeiten und vorzulegen. In der Endfassung des RSG seien nach Gesprächen mit den Vertretern der Krankenanstalten und Regionen punktuelle Veränderungen vorgenommen, das Paket insgesamt aber nicht aufgeschnürt worden, so die Ländesrätin. (APA)