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So stramm wie bei der Präsentation der Winterkollektion (Moncler) wird es wohl beim Börsengang nicht zugehen.

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Drei italienische Luxushäuser peilen bis Jahresmitte den Börsengang an. Der Mailänder Trendsetter Prada kommt mit den Börsenplänen in Hongkong gut voran. Anfang Juli soll die Erstnotierung erfolgen. Hingegen planen der Daunenjackenhersteller Moncler und das Modehaus Ferragamo aus Florenz ihre Notierung an der Mailänder "Piazza Affari".

Grund für den Kapitalhunger italienischer Modeunternehmen sind nicht nur die Notwendigkeit, die während den Krisenjahren angehäuften Schulden zurückzuzahlen. Auch die internationale Expansion ist zu finanzieren.

Die Bewertung des Prada IPO (Initial Public Offering) liegt bei acht Mrd. Euro. Ferragamo wird mit rund 1,5 Mrd. Euro, Moncler mit einer Mrd. Euro bewertet. Prada hatte ihren schon wiederholt ventilierten Börsengang zu Jahresbeginn beschlossen. Der IPO-Erlös soll auch dazu dienen, 630 Mill. Euro Schulden der Prada-Holding zu begleichen. Nach der Katastrophe in Japan hatten Beobachter vermutet, dass Prada die Börsenpläne auf Eis legt. Doch der zwei Mrd. Euro (Umsatz) schwere Konzern ließ sich diesmal bei ihren Börsenabsichten nicht bremsen.

Der Präsident des Florentiner Modehauses Ferragamo, Ferruccio Ferragamo, bestätigte zu Wochenmitte seine Börsenabsichten. Bis zu 30 Prozent des vorrangig unter Familienkontrolle stehenden Modehauses sollen an die Börse. Acht Prozent der Anteile sind in Händen des chinesischen Unternehmers Peter Woo, der die Anteile erst vor wenigen Wochen erwarb.

Der ehemalige Nobelschuhhersteller Ferragamo hat inzwischen sein Angebot von Schuhen und Accessoiremode auf Prét-à-Porter-Kollektion erweitert und ist auch im Hotelgewerbe tätig. Im Vorjahr wurde bei einem Umsatz von 786,1 Mio. Euro ein Gewinn von 60,8 Mio. Euro geschrieben.

Auch das Mailänder Modeunternehmen Moncler will noch bis Jahresmitte an der Mailänder Börse notieren. 49 Prozent des Kapitals werden vom Private-Equity-Unternehmen Carlyle kontrolliert. Weitere 38 Prozent sind in Händen des Kreativdirektors und Unternehmenspräsidenten Remo Ruffini, der 2003 die Modegruppe von der konkursreifen börsennotierten Modebeteiligungsholding Finpart erwarb.(Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 15.4.2011)