Eben noch schossen und sprossen aus den Scherbenhaufen, made by (un)kollegialen Beschwerdebriefen, Unterschriftenlisten und Entgleisungen, interessante Profilierungsneuröslein. Bildträger wurden mit den Bildern verwechselt, Rahmen mit der Kunst. Genau: Hologramme.

Nun kracht und klirrt es schon wieder an der Glasfront: Jene Firma, die seinerzeit die Hologramme ins Jüdische Museum schraubte, lud via PR-Büro zur Demontagedemonstration anhand eines 1:1,5 Modells. Eh spannend. Aber, abgesehen von Stimmungsmache: Was genau soll ein Schauprozess unter völlig anderen Bedingungen als im denkmalgeschützten Museum beweisen? Da ging's bekanntlich nicht um ein frisch verkittetes Modell, sondern um 16 Jahre alte, in Stahlträgern verfugte, im Laufe der Jahre verklebte Glasplatten.

Vielleicht sollten Hologramm-Spezis ihre geschäftigen und geschäftstüchtigen Energien ja künftig gen Übersee richten: "Hologramm-Brillen versprechen überlegene Sehkraft für US-Soldaten", heißt es da.

Mit einer Ein-Millionen-US-Dollar-Finanzspritze sollen Brillen entwickelt werden, die holografisch nützliche Informationen in das Sichtfeld der Soldaten einblenden. Schön wie eine Sonnenbrille, also zivileinsatztauglich. Eventuell brauchbar für einen entspannteren Rückblick auf die JMW-Hologramme. (Andrea Schurian, DER STANDARD - Printausgabe, 15. April 2011)