Tokio – Das Erdbeben, der Tsunami und die Atomkatastrophe haben die Geschäfte von fast 60 Prozent aller größeren japanischen Firmen beeinträchtigt. Viele der insgesamt 400 von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Unternehmen klagten über Produktionsunterbrechungen und Lieferengpässe. Vor allem Industriebetriebe wurden von dem Unglück hart getroffen. Gleichzeitig jedoch machen die Firmen in der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage bereits Anzeichen für eine Erholung aus - für viele Betriebe dürften die Folgen damit vorübergehend bleiben.

In Nordjapan machten auch die häufigen Stromausfälle vielen Unternehmen zu schaffen. Dennoch gehen die meisten Firmen davon aus, dass die wirtschaftlichen Folgen des Bebens für sie geringer bleiben werden als die der Pleite der US-Investmentbank Lehman während der Finanzkrise. "Dieses Beben hat mehr Einfluss auf das Angebot als auf die Nachfrage", erläuterte etwa Soichiro Monji von dem Vermögensverwalter Daiwa SB Investments. Die Privatnachfrage werde nicht langfristig von den Folgen des Bebens gedrosselt werden, fügte er hinzu.

Bei rund einem Viertel der bis zum 11. April befragten Firmen haben die Geschäfte bereits wieder das Niveau erreicht, das sie vor dem Beben hatten. Weitere 54 Prozent erklärten, die Produktion erreiche bereits mehr als 80 Prozent dieses Levels. Für rund 70 Prozent der Firmen war die Beschaffung von Rohmaterialien und Einzelteilen das größte Hindernis auf dem Weg zur Normalität. (APA)