Wien - Mit 140 Auftritten in der Spielzeit 2011/12 starten die Wiener Symphoniker in die vorletzte Saison unter Chefdirigent Fabio Luisi. Neben ihrer Einbindung im Programm von Musikverein und Konzerthaus, einer großen USA-Tournee, der traditionellen Residenz bei den Bregenzer Festspielen sowie zwei Opernproduktionen im Theater an der Wien, bietet das Orchester auch vier eigene Konzertzyklen an. 25 Konzerte dirigiert Luisi selbst - "und auch nach 2013 haben wir schon Pläne miteinander", erklärte er heute, Donnerstag, bei einer Pressekonferenz.

Die Symphoniker seien eines der wenigen Orchester, "mit denen die ehemaligen Chefdirigenten meist eng verbunden bleiben", so Luisi. Mehrere von ihnen kommen auch in der nächsten Saison zum Einsatz: Georges Pretre dirigiert 2012 den "Frühling in Wien", Vladimir Fedoseyev leitet eine Matinee im Dezember, Rafael Frühbeck de Burgos einen Termin der applausfreien, "stillen" Konzerte im Jänner 2012. Und auch mögliche künftige Chefdirigenten sind programmiert: Andris Nelsons kommt im Oktober gemeinsam mit Leif Ove Andsnes, Philippe Jordan steht Beethovens Neunter zum Jahreswechsel im Konzerthaus und einem weiteren Konzert im Musikverein vor.

"Philippe Jordan gehört zur Riege der Lieblingsdirigenten", nährte Luisi Gerüchte um die Favoritenrolle des Schweizer Dirigenten für das Chefpult. Eine Kandidatenliste soll allerdings erst zu Saisonende zwischen Stadt, Vorstand und Orchester erstellt werden, betonte der frisch amtierende Geschäftsführer Johannes Neubert. Für vielbeschäftigte Persönlichkeiten wie Jordan wäre die Bestellung für die Saison 2013/14 allerdings schon sehr knapp. Dass es zwischendurch auch eine Saison ohne Chefdirigenten geben könnte, wollte Neubert auf APA-Nachfrage zumindest nicht ausschließen.

Debütanten am Symphoniker-Pult sind die gefeierten Jungstars Sakari Oramo und David Afkham sowie Riccardo Frizza. Kirill Petrenko dirigiert eines der drei Orchesterkonzerte in Bregenz. Als Solisten stoßen 2011/12 etwa Joshua Bell, Leonidas Kavakos oder Lise de la Salle dazu. Musiker aus den eigenen Reihen präsentiert der Klangkörper unter anderem bei den vier selbstständig veranstalteten Zyklen, vor allem bei den Matineen und den Kammerkonzerten. Die "Sonderkonzerte" stehen traditionellerweise wieder unter der Fahne des Nationalfeiertags (25. 10., unter Hans Graf), der reinen Bläserbesetzung (27. 11., unter Adam Fischer), des Faschings (16. 2., unter Ingo Metzmacher) und des Frühlings (7. und 8. 4., Georges Pretre).

Dass der ORF heuer "zum ersten Mal nach 38 Jahren", so Neubert, den "Frühling in Wien" aus dem Musikverein nicht überträgt, möchte der Geschäftsführer gerne "als einmalige Sparmaßnahme" betrachten. An diesem Ostersonntag wird statt der Übertragung des Konzerts unter Adam Fischer ein Zusammenschnitt aus früheren Jahren gesendet. (APA)