Prishtina - Der Kosovo dürfte laut Medienberichten vom heutigen Donnerstag demnächst einen vorläufigen EU-Beauftragten bekommen. Wie die kosovarische Tageszeitung "Gazeta Express" berichtete, konnten sich die EU-Staaten bisher noch nicht darüber einigen, ob der Chef des Internationalen Zivilbüros (ICO) in Personalunion auch künftig als EU-Sonderbeauftragter (EUSR) fungieren soll. Diese zwei Ämter hat seit drei Jahren der niederländische Diplomate Pieter Feith inne. Das Mandat des EU-Sonderbeauftragten läuft mit Monatsende ab.

Gemäß der kosovarischen Tageszeitung dürfte der italienische Diplomat Fernando Gentilini, der 2004 in Pristhina als Emissär des NATO-Generalsekretärs tätig war, als vorläufiger EU-Beauftragter nach Prishtina entsandt werden. Belgrader Medien wollen demgegenüber wissen, dass dieses Amt vorläufig vom ehemaligen slowakischen Außenminister und früherem Hohen Repräsentanten in Bosnien-Herzegowina, Miroslav Lajcak, ausgeübt werden wird. In Belgrad wird in diesem Zusammenhang besonders die Tatsache betont, dass die Slowakei zu den fünf EU-Staaten gehört, die den Kosovo bisher nicht anerkannt haben

Unter Berufung auf ungenannte EU-Diplomaten berichtete die "Gazeta Express", dass eine Gruppe von EU-Staaten der Ansicht sei, dass der EU-Sonderbeauftragte die EU-Politik gegenüber dem Kosovo wirksamer umsetzen könnte, wäre er nicht gleichzeitig auch ICO-Chef. Andere Staaten glaubten wiederum, dass der EU-Beauftragte weiterhin beide "Hüte" tragen soll. (APA)