Bern - Teff, auch Zwerghirse genannt, gehört in Äthiopien zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Dabei handelt es sich um ein altes Kulturgetreide, das außerhalb des Landes kaum noch irgendwo angebaut wird, denn der Ernteertrag ist vergleichsweise gering: Im Durchschnitt liegt er weit unter dem anderer Getreidesorten wie Weizen oder Reis. In Äthiopien jedoch wird daraus sowohl Fladenbrot gebacken als auch Bier gebraut.

Teff hat seine Vorteile: Die Pflanze gedeiht sowohl auf trockenen als auch nassen Böden und ist gegen diverse Schädlinge und Krankheiten resistent. Ein großer Nachteil wiederum ist der lange und schwache Halm der Pflanze, der bei Wind und Regen leicht umknickt. Das wollen Forscher um Zerihun Tadele vom Institut für Pflanzenwissenschaften der Uni Bern ändern: Sie züchten mit modernsten molekular-genetischen Methoden widerstandsfähige, kleinwüchsige Teff-Linien. Die kürzeren Stängel sollen die Pflanzen vor dem Umknicken bewahren.

Einige Teff-Linien seien nun nach Äthiopien geschickt worden, heißt es in der Mitteilung. In Feldversuchen gelte es nun herauszufinden, ob sich die neuen Linien auch unter natürlichen Bedingungen wie gewünscht entwickeln. Dabei arbeiten die Forscher mit äthiopischen Bauern zusammen, um deren Akzeptanz für die neuen Sorten zu gewinnen. (APA/red)