Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Mittwoch bei schwachem Volumen mit höheren Notierungen beendet. Der ATX stieg 30,67 Punkte oder 1,08 Prozent auf 2.875,29 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 40 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.835 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,03 Prozent, DAX/Frankfurt +1,05 Prozent, FTSE/London +0,77 Prozent und CAC-40/Paris +0,74 Prozent.

OMV nach Erdgasfund im Blick

Von einem freundlichen europäischen Börsenumfeld angetrieben, zeigte sich der ATX nach den Gewinnmitnahmen der letzten Tage am Mittwoch wieder deutlich erholt. An der Spitze der Kursliste zeigten sich Intercell. Zum Wochenauftakt waren die Titel des Biotech-Unternehmens um mehr als 28 Prozent abgestürzt, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, eine Studie für einen neuen Impfstoff zu unterbrechen. Am heutigen Handelstag konnten die Papiere um 5,43 Prozent auf 6,31 Euro zulegen und damit zumindest einen Teil ihres Kursverlustes wieder aufholen.

In den Blick der Anleger gerieten unter anderem die Titel der OMV. Profitieren konnten die Aktien zum einen von der Nachricht, dass der Ölkonzern bei seiner Explorationsbohrung "Zola-1" im Nordwesten Australiens auf beträchtliche Mengen Erdgas gestoßen sei. Darüber hinaus würden Händlern zufolge derzeit Gerüchte am Markt kursieren, dass die OMV möglicherweise ihren 36-Prozent-Anteil an dem Kunststoffhersteller Borealis an die International Petroleum Investment Co (IPIC) verkaufen könnte. Durch den Verkauf könnte das Unternehmen etwa eine Mrd. Euro einnehmen und dadurch eine Kapitalerhöhung noch etwas hinauszögern, so ein Marktteilnehmer. Zu Handelsschluss tendierten OMV um 2,67 Prozent fester bei 31,97 Euro.

Für Neuigkeiten sorgte auch der Bauriese Strabag. Das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge seine Wasserbau-Aktivitäten weiter ausgebaut und angesichts der starken Nachfrage im europäischen Wasserbau 100 Prozent am deutschen Ingenieurwasserbau-Unternehmen Ludwig Voss übernommen. Dieses erziele mit seinen Dienstleistungen einen Jahresumsatz von etwa 20 Mio. Euro, hieß es. Strabag schlossen um 1,33 Prozent höher bei 22,82 Euro.

Schließlich sorgten auch einige neue Analystenkommentare für Bewegung. So kletterte AT&S um 5,12 Prozent auf 15,00 Euro, nachdem die Analysten der Berenberg Bank ihre Anlageempfehlung für die Papiere von "Hold" auf "Buy" erhöht hatte. Das Kursziel wurde jedoch bei 17,50 Euro belassen.

Gleich mehrere Analystenhäuser meldeten sich zur Raiffeisen Bank International (RBI) zu Wort, welche am vergangenen Freitag ihren Geschäftsbericht für 2010 vorgelegt hatte. So haben die Analysten von Morgan Stanley das Kursziel für die Titel des Kreditinstituts von 41 Euro auf 37 Euro nach unten revidiert. Das Anlagevotum "underweight" wurde beibehalten. Begründet haben die Experten ihre Entscheidung mit den Bankenabgaben in Österreich und Ungarn. Diese werden das Ergebnis der RBI 2011 laut Angaben der Bank mit voraussichtlich 130 Mio. Euro belasten.

Die Analysten der UniCredit bestätigten ihr Anlagevotum für die RBI-Aktien bei "hold". Auch das Kursziel wurde nach Durchsicht der Jahreszahlen, welche weitgehend "in line" mit den durchschnittlichen Erwartungen der Experten waren, bei 44,5 Euro belassen. Positiver bewerteten hingegen die Experten von HSBC die Titel der Raiffeisen Bank International. Die Analysten bestätigten am Mittwoch ihre Kaufempfehlung "overweight" und beließen auch das Kursziel bei 52 Euro. Bis zur Schlussglocke zogen Raiffeisen um 1,24 Prozent auf 39,49 Euro an. Auch der zweite große Bankenwert an der Wiener Börse, Erste Group, verteuerte sich um 1,84 Prozent auf 36,06 Euro. (APA)

Die zehn größten Kursgewinner


1. S&T SYSTEM INT.&TECH. DISTR.AG +18,49 Prozent
2. INTERCELL AG +5,43 Prozent
3. AT&S AUSTRIA TECH.&SYSTEMTECH. +5,12 Prozent
4. ECO BUSINESS-IMMOBILIEN AG +3,33 Prozent
5. FRAUENTHAL HOLDING AG +2,93 Prozent
6. OMV AG +2,67 Prozent
7. ERSTE GROUP BANK AG +1,84 Prozent
8. ANDRITZ AG +1,54 Prozent
9. WARIMPEX FINANZ- UND BET. AG +1,47 Prozent
10. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG +1,47 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer


1. WOLFORD AG -2,31 Prozent
2. UNIQA VERSICHERUNGEN AG -1,36 Prozent
3. IMMOFINANZ AG -1,29 Prozent
4. BENE AG -1,06 Prozent
5. SCHOELLER-BLECKMANN AG -0,97 Prozent
6. POLYTEC HOLDING AG -0,81 Prozent
7. SEMPERIT AG HOLDING -0,78 Prozent
8. AGRANA BETEILIGUNGS-AG -0,63 Prozent
9. BWT AG -0,17 Prozent
10. BRAIN FORCE HOLDING AG -0,12 Prozent