Wien - Die im Auftrag der Republik arbeitende Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA) hat ihre Risikopapiere (Asset Backed Commercial Papers) aus dem Jahr 2007 endgültig bereinigt. Der Verlust habe sich dabei auf 296 Mio. Euro belaufen und sei damit deutlich unter den befürchteten 380 Mio. Euro gelegen, sagte ÖBFA-Geschäftsführerin Martha Oberndorfer am Dienstag zur APA. Entscheidend für die Verringerung des Verlustes sei es gewesen, "nicht überhastet zu reagieren und die Fälle unter Druck zu restrukturieren".

Außer den nun abgeschlossenen vier Veranlagungen gebe es keine weiteren Risikopositionen mehr für die Republik Österreich. Das habe auch der Rechnungshof in seinem Bericht Ende Oktober 2010 bestätigt, erinnerte Oberndorfer, selber erst seit 2008 im Amt. Nun seien nur noch etwaige Schadensersatzansprüche für die Republik offen. Diese werden gemeinsam mit der Finanzprokuratur geprüft. Neuinvestitionen in solche Papiere wird es nicht mehr geben, betont Oberndorfer. Seit 2008 werden keine Geschäfte mehr mit Gesellschaften mit Sitz in Off-shore-Zentren gemacht.

Oberndorfer stellt dem einmaligen Verlust von 296 Mio. Euro Zinsersparnisse von 6,6 Mrd. Euro im Laufe von 17 Jahren (1993 bis 2010) gegenüber, die die Finanzagentur durch ihre Tätigkeit erwirtschaftet habe. Im Saldo habe die ÖBFA demnach der Republik 6,3 Mrd. Euro an Zinsen erspart. Die Agentur setze alle Empfehlungen der Expertengruppe für sichere Veranlagungen um und arbeite an der Implementierung von Stress- und Krisentests im Risikomanagement. Damit könne sie ihrer Aufgabe, für die Liquidität der Republik zu sorgen, "noch besser nachkommen". (APA)