Schmeichelstrahl
Seit langem beschäftigt sich der Armaturenhersteller Dornbracht mit dem Thema Rituale im Bad. Luxus versteht sich hier als Gegenprogramm zum herkömmlichen Ideal des goldenen Wasserhahns. Wie lässt sich der Alltag im Bad verfeinern? Neu sind die Programme Deque von Sieger Design und Gentle von Matteo Thun. Bei Deque fällt vor allem der aufgeteilte, weiche Wasserstrahl auf, Geschäftsführer Andreas Dornbracht verspricht gar ein "handschmeichlerisches Erlebnis beim Händewaschen". Während die meisten Teile des Programms absichtsvoll unspektakulär wirken, ist vor allem der asymmetrische Einhebelmischer ungewöhnlich. Die Badarchitekturen des Messestandes schuf Mike Meiré.

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www.dornbracht.de

Foto: Hersteller

Saubere Trennung
Zum neuen Raumgefühl im Bad trägt bei, dass Stufen und Absätze immer mehr verschwinden. In den Boden eingelassene Duschen gehören inzwischen zum Standard der Badplanung. Für Duravit hat Eoos die Duschabtrennung OpenSpace entwickelt, bei der die gläsernen Türen vor und nach Gebrauch an die Wand geklappt werden. Das Badezimmer wirkt so optisch größer. Zudem ist OpenSpace mit einem Hebe- und Senkmechanismus ausgestattet, der bei 90-Grad-Positionen anhält und sich absenkt, um während des Duschens optimalen Spritzschutz zu garantieren. Ist genug Platz vorhanden, können die Türen mit integriertem U-Profil bis auf 180 Grad geöffnet werden, wo sie sich ebenfalls absenken und einfacher gereinigt werden können. OpenSpace kann für Duschen und Duschwannen genutzt werden.

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www.duravit.de

www.eoos.com

Foto: Hersteller

Wasseraltar
Geht es nach den Ideen der Hersteller von Sanitärobjekten und Badmöbeln, wandelt sich das Bad weiterhin zum wohlgestalteten Wohnraum. Dabei lösen sich viele Anbieter von der üblichen Installation aller wasserführenden Objekte entlang der Wand und schaffen frei im Raum stehende Badinstallationen. Alape, bekannt für Becken aus glasiertem Stahl und ein modulares Komponentensystem zur individuellen Gestaltung von Badmöbeln und Waschtischen, nennt seine von Sieger Design entworfene Lösung be yourself. Wer's mag, kann damit eine Wasch-, Pflege- und Badeinsel mitten im Raum errichten, den minimalistischen Altar fürs Ego.

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www.alape.de

Foto: Hersteller

Eckig statt rund
Lange Zeit waren weiche, abgerundete Formen aus der Welt der Badarmaturen nicht wegzudenken, nicht zuletzt, weil sie praktisch zu benutzen und leicht zu pflegen sind. Weil der Wettbewerb scharf und das Verlangen nach immer wieder neuen, veränderten Formen scheinbar ungebremst ist, orientiert sich Grohe nun stärker in Richtung facettierter Armaturen. Eurocube gibt sich betont kantig, ebenso die Serie Allure Brillant, die allerdings an Produkte anderer Hersteller erinnert. Eurocube umfasst Armaturen für Waschtisch, Wanne, Dusche und Bidet aber auch Accessoires und Küchenarmaturen. Das Produkt basiert auf einem puristischen Quader als Grundelement. Daraus abgeleitet gibt's Elemente mit planen, parallelen Flächen. Ausgestattet sind die Armaturen mit einer schlanken 28-Millimeter-Kartusche, die zugleich die Temperatur begrenzt. 

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www.grohe.de

Foto: Hersteller

Platz auf allen Ebenen
Produkte wie Armaturen und Waschbecken unterscheiden sich zwar in ihrer Form, im Aufbau allerdings sind sie weitgehend standardisiert. Die Plätze für allerlei Utensilien, die wir im Bad benötigen, sind knapp und vordefiniert. Herkömmliche Raum- und Nutzungsvorgaben stellten die Brüder Ronan und Erwan Bouroullec infrage und erweitern den verfügbaren Raum mit terrassenförmigen Ablagen, die sich um Waschtisch und Badewanne und Duscharmatur auf Ebenen verschiedener Höhe und Größe gruppieren. Axor Bouroullec steht in einer langen Reihe von Projekten, bei denen bisher Philippe Starck, Antonio Citterio, Jean-Marie Massaud und Patricia Urquiola ihre Vision vom Bad umfassend entwickeln und darstellen durften.

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www.hansgrohe.de

www.bouroullec.com

Foto: Hersteller

Unter Strom
Wer Wasser, Strom und Daten im Bad vernetzen möchte, den dürfte Evolution von Jado interessieren. Denn mit dem optoelektronischen System, entworfen von Artefakt Design und bereits mit dem Design-Plus-Preis der ISH ausgezeichnet, können einzelne Funktionen per Netzwerk kontrolliert und optimiert werden. Dem Nutzer wird mehr Komfort versprochen, dem Gebäudemanagement mehr Sparpotenzial. Auf Basis einer neuen elektronischen Plattform strebt Jado die komplette Vernetzung des Bades an: von der Armatur über die Toilettenspülung bis zur Abflusssteuerung. Ein weiteres von Artefakt Design entworfenes Produkt zielt ebenfalls auf elektronische Vernetzung ab: Trio E+ von Viega automatisiert das Befüllen der Badewanne in der gewünschten Temperatur. So wird die Badewanne nahezu geräuschlos befüllt und temperiert. Ein Touch-Display wie beim Smartphone erleichtert die komplexen Steuerfunktionen.  (Thomas Edelmann, DER STANDARD, Rondo, 8.4.2011)

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www.jado.de

www.viega.de

www.artefakt.de

Foto: Hersteller