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Eine beträchtliche Ausbeute ergeben die Zitrone-Nominierungen von UserInnen aus den letzten Wochen. Diese wollen wir Ihnen freilich nicht vorenthalten. Fangen wir gleich bei den vergleichsweise harmlosen Beispielen sexistischer Werbung an:

Die Wiener Brauerei Ottakringer versucht ihr Bier durch subtile Anbiederung an "Männlichkeit" an den KundEN zu bringen. Da ploppt der Schalk aus der Flasche, wirklich witzig ist es aber leider dennoch nicht.

Foto: Archiv

Sexy Carwash?

Hier ein Beispiel für provinziellen Sexismus aus dem schönen Thüringen. Dort haben die Buben des Radiosenders Top40 ein Promotionvideo erstellt, in dem junge, kaum bekleidete Frauen Radio-HörerInnen besagten Senders "einseifen". "Da geht dem Opi der Stift, das sach ich euch!"

Userin Jana R. meint "eine Geschmacklosigkeit, die nur schwer zu überbieten ist". Das sehen wir auch so. "Sexy Carwash" wird da ähnlich wie Sackhüpfen feilgeboten, was aber auf dieser Ebene der Verrohung vermutlich eh dasselbe ist ...  - grenzwertig.

Foto: Top40

We dress you!

Zurück nach Österreich, wo eine Sportfirma mit diesem Sujet für ihre Skibekleidung wirbt. Pikantes Detail am Rande: das Sujet hat es im März in die Rubrik "Werbeamor" des Kuriers geschafft. Darin werden monatlich "von einer Fachjury aus ca. 70 Printsujets aus österreichischen Tageszeitungen und Magazinen die 8 Besten gewählt und im Kurier veröffentlicht." Die anderen sieben möchte frau NICHT sehen.

Foto: Nora Pure Sports GmbH

Sexy in WIFI-Grün?

Aus der beschaulichen Stadtgemeinde Pregarten in Oberösterreich erreichte uns per Mail diese Visualisierung optometrischer Leistungen von "City Optik" in knalligsten WIFI-Grün.

Wir sagen: sollte bei einem KundEN wirklich eine Sehschwäche in dem angedeuteten Ausmaß vorliegen, lohnt es, sich an Anbieter zu wenden, die eine seriösere Vorstellung ihres Berufs pflegen.

Foto: Kaiser

Einmal mehr Axe

Den krönenden Abschluss bietet einmal mehr Axe (wir haben besagte Duftmarke ja schon des öfteren mit Zitronen betraut, etwa hier und hier). Der neue Axe-Duft führt also "selbst Engel in Versuchung", was der aktuelle Werbeclip mittels vom Himmel fallenden Engeln verbildlicht. Zusätzlich wird noch ein Gewinnspiel beworben, das Teilnehmern ein "himmliches Date mit einem der TV-Engel" verspricht. Auf der Homepage wird klar, was sich Interessenten bei dem Date erhoffen können: von einer durchzechten Nacht mit Frances in London bis zum "Vollkontakt"-Abenteuer mit Sara beim WM-Boxkampf, es scheint für jeden Geschmack etwas dabei zu sein.

Dieses "etwas" - mensch muss es sich nach dieser Tour de Force durch die Werbewelt erst einmal wieder ins Gedächtnis rufen - wird gemeinhin auch Frau genannt. Ein Skandal, für den es Zitronen hagelt. (freu, dieStandard.at, 12.4.2011)

Foto: Axe