Peking - Exportweltmeister China hat zum ersten Mal seit 2004 ein Handelsdefizit im Quartal ausgewiesen. Von Jänner bis März führte die Volksrepublik Waren im Wert von 1,02 Mrd. Dollar (6,96 Mrd. Euro) mehr ein als sie ausführte, wie die Zollbehörde am Sonntag mitteilte. Experten sahen darin Anzeichen für Fortschritte hin zu einer ausgeglicheneren Handelsbilanz Chinas mit dem Rest der Welt, weil sich die rasant wachsende Wirtschaft des Schwellenlandes von Exporten unabhängiger macht.

Hintergrund für die aktuelle Entwicklung waren aber vor allem die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise: So hatte der Preis für Eisenerz, das China in großem Umfang für seine Stahlindustrie importiert, im ersten Quartal um fast 60 Prozent zugelegt.

Verstärkt wurde der Effekt noch durch die Tatsache, dass es sich um ein beim Export traditionell schwächeres Auftaktquartal handelt. Nicht zuletzt deshalb gehen die chinesischen Behörden davon aus, dass es sich bei dem Handelsdefizit um eine vorübergehende Erscheinung handelt. Allerdings werde der Handelsüberschuss im Gesamtjahr 2011 unter dem von 2010 liegen. (APA/Reuters)