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Der Täter hatte die Attacke gesetzt, als der Jüngere auf einem Parkplatz in der Steigenteschgasse sein Auto (Bild) beladen wollte

APA-FOTO: HANS KLAUS TECHT

Das Motiv für den blutigen Nachbarschaftsstreit in Wien-Donaustadt dürfte geklärt sein: Ein Streit um 20 Euro im Zuge eines Autokaufs. Das ist das Ergebnis der Einvernahmen jenes Opfers, das am Freitag von einem 49-Jährigen angeschossen worden war. Der Täter hatte sich danach selbst das Leben genommen.

Wie der 36-Jährige aussagte, der einen glatten Schulter-Durchschuss erlitten hatte und auf eigenen Wunsch am Samstag bereits aus dem Krankenhaus entlassen wurde, war er mit seinem "Grätzel"-Nachbarn in der Steigenteschgasse längere Zeit befreundet gewesen. Man habe öfters zusammen gegrillt und war gegenseitig zum Essen eingeladen gewesen.

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Das alles hatte ein abruptes Ende gefunden, als vor ca. einem Jahr das Opfer für seine Lebensgefährtin ein Auto gekauft habe - Vorbesitzerin war die Freundin des späteren Schützen. Statt den vereinbarten 80 habe er 100 Euro übergeben, damit der Pkw vollgetankt übergeben würde. Dies sei aber offenbar nicht geschehen.

Wegen dieser 20-Euro-Differenz sei ein Streit entstanden, der auch weiterging, nachdem der Betrag wieder zurückerstattet worden war. Beide Kontrahenten hätten seitdem offenbar keine Gelegenheit ausgelassen, sich deswegen aufzuziehen und zu ärgern, so ein Polizeisprecher.

In den vergangenen Tagen wäre der 49-Jährige des öfteren aufgeregt und schimpfend durch die Gasse gewandert. Seltsam dann auch das Geschehen unmittelbar vor dem Schuss: "Vergess ma des und red ma drüber", hätte der Ältere gesagt - bevor er ohne eine weitere Äußerung auf den 36-Jährigen schoss, der gerade sein Auto belud. Dann flüchtete der Angreifer in den Hinterhof des Kabarettlokals Orpheum und tötete sich dort mit der legal besessenen Pistole (P38, Kaliber 9 mm Luger) selbst. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. (APA)