Hof/Bayreuth - Die Plagiatsaffäre um den deutschen Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) wird nach Informationen des Hamburger Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" möglicherweise keine strafrechtlichen Folgen haben. Die bayerische Justiz suche derzeit nach Präzedenzfällen, in denen Ermittlungen wegen Urheberrechtsverstößen mangels öffentlichen Interesses eingestellt wurden, berichtete das am Montag erscheinende Blatt. Die Staatsanwaltschaft in Hof sagte dazu, dass erst der Sachverhalt ermittelt werde. Erst danach werde eine mögliche Strafbarkeit und das öffentliche Interesse geprüft.

Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, Guttenberg habe bei seiner Doktorarbeit absichtlich abgeschrieben. Anders ließen sich die kopierten Passagen nicht erklären, berichtet die Zeitung in ihrer Samstag-Ausgabe unter Berufung auf die Kommission der Universität Bayreuth, die die Plagiatsvorwürfe untersucht. Die Kommission habe ihre Arbeit weitgehend abgeschlossen, der offizielle Bericht solle Ende April fertig sein. Guttenberg hat nach Berichten mehrerer Zeitungen Vorbehalte gegen eine Veröffentlichung angemeldet. (APA)