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Demo in Bagdad

Foto: Reuters/Kareem Raheem

Bagdad -  Der radikale irakische Schiitenführer Moktada al-Sadr hat die US-Truppen davor gewarnt, den angekündigten Abzug zu verschieben. "Die amerikanischen Truppen müssen definitiv unser Land verlassen", sagte ein Berater von al-Sadr am Samstag vor Zehntausenden Anhängern. Ansonsten drohe eine Eskalation der Gewalt: "Wir sind alle Zeitbomben und die Zünder befinden sich in den Händen von Moktada al-Sadr." Einige der Anhänger trugen eine Art von Totenhemd, um zu signalisieren, dass sie bereit sind, für ihre Überzeugungen zu sterben. Al-Sadr soll sich derzeit im Iran aufhalten.

Der Sprecher von al-Sadr, Salah al-Ubaidi, las eine Rede des einflussreichen Chefs der Mehdi-Miliz vor. Darin warnte al-Sadr die USA bei einer Ausweitung ihrer Präsenz im Irak über dieses Jahr hinaus vor zwei Konsequenzen. Erstens werde es zu militärischem Widerstand kommen und zweitens zu einer Reaktivierung der Mehdi-Miliz. Sie soll maßgeblich für die religiös motivierte Gewalt nach Beginn der US-Invasion 2003 verantwortlich gewesen sein.

US-Verteidigungsminister Robert Gates hatte den Irak erst kürzlich besucht und die Regierung aufgefordert, zu entscheiden, ob die ausländischen Truppen bleiben und beim Kampf gegen Aufständische helfen sollen. Bisher ist geplant, dass die US-Truppen bis Ende des Jahres komplett abgeziehen. Derzeit befinden sich rund 47.000 Streitkräfte im Irak. (Reuters)