Unter dem Eindruck der Proteste von Nachbarstaaten will der Fukushima-Betreiber Tepco das Abpumpen von schwachradioaktivem Wasser in den Pazifik einstellen. Das teilte der Konzern am Freitagabend in Tokio mit.

Zuvor hatte sich China besorgt über eine radioaktive Belastung geäußert und genauere Informationen verlangt. "Wir hoffen, das Japan sich gemäß internationalem Recht verhalten wird und effektive Maßnahmen anwenden wird, um die Meeresumwelt zu schützen", sagte ein Sprecher des Außenministeriums. In China wurden in zehn Fällen bei Schiffen, Flugzeugen und Warenlieferungen erhöhte Strahlenwerte gemessen. Auch Südkorea hatte Japan dafür kritisiert, das Ablassen des radioaktiven Wassers seinen Nachbarn nicht angekündigt zu haben.

Tepco hatte vor fünf Tagen damit begonnen, insgesamt 11.500 Tonnen schwachradioaktiven Wassers von einem Auffangbecken ins Meer abzulassen, um Platz für stärker verstrahltes Wasser zu schaffen. Zuvor hatte der Betreiber bereits ein Leck geschlossen, aus dem hochradioaktives Wasser ins Meer geflossen war. Tepco plant nun, Tanks zu bauen, die so viel Wasser aufnehmen können wie sechs Olympia-Schwimmbecken. Zudem soll ein Schwimmtank umgebaut und eingesetzt werden. Atom - Kommission senkte Grenzwerte für japanische Lebensmittel
Mit überwältigender Mehrheit der Mitgliedsstaaten angenommen

EU-Kommission senkte Grenzwerte für japanische Lebensmittel

Die EU-Kommission hat die Grenzwerte für den Import von japanischen Lebensmittel gesenkt. Wie Gesundheitsminister Alois Stöger (S) in einer Aussendung sagte, wurde der Wert für das langlebige Radiocäsium bei Lebensmitteln beispielsweise von 1250 Bq/kg auf 500 Bq/kg, bei Milch und Getränken von 1000 Bq/kg auf 200 Bq/kg und bei Babynahrung von 400 Bq/kg auf 200 Bq/kg gesenkt.

"Mein kontinuierlicher Druck hat Wirkung gezeigt, ich habe die Kommission schriftlich auf meine Position aufmerksam gemacht und auch bei dem informellen Treffen der Gesundheitsminister in Gödöllö nochmals auf die Senkung der Grenzwerte gedrängt", so der Minister.

Die neuen Grenzwerte wurden im Ständigen Ausschuss für die Lebensmittelkette mit überwältigender Mehrheit der Mitgliedsstaaten angenommen. Sie gelten, sobald die Kommission die Änderung der "Japan-Verordnung" nun im EU-Amtsblatt veröffentlicht. Mit umfasst sind in der neuen Regelung auch die Küstengewässer. "In Österreich werden weiterhin 100 Prozent aller direkten Lebensmittelimporte aus Japan kontrolliert und die Ergebnisse wie schon bisher veröffentlicht", meinte der Minister. (APA)