Wien - Die beim angeschlagenen IT-Dienstleister S&T via Aktien engagierten Banken und AvW-Masse sind mit ihrem Versuch, eine Gesellschaft zu gründen und das Sanierungsprivileg zu bekommen, gescheitert. Die Übernahmekommission hat signalisiert, dass sie einem solchen Antrag nicht stattgeben würde. Nun planen die Beteiligten ein Konsortium. Die Übernahmekommission will, dass gleich ein Investor gesucht wird, der frisches Kapital in die unter hohen Bankkrediten ächzenden S&T einschießt.

AvW, Hypo NÖ, Hypo Alpe Adria und andere Banken halten mehr als 60 Prozent des Kapitals, sie wollen die Zügel bei S&T in die Hand bekommen. Mit Sanierungsprivileg hätten sie sich ein Übernahmeangebot erspart. Sie wollen den Aufsichtsrat auf vier Personen verkleinern und die 75-Prozent-Hürde für alle wichtigen Entscheidungen kippen. Anschließend soll ein Investor in die von Thomas Streimelweger gegründete AG geholt worden. Er hat sich mit Aktienzukäufen übernommen, schuldet Investkredit fünf, Kärntner Hypo 7,7 und Hypo NÖ vier Mio. Euro und hat den Instituten sein Aktienpaket übergeben. Die Hypo NÖ ist zusätzlich schon länger an der S&T beteiligt.

Der S&T-Vorstand ist nun in die Offensive gegangen. Er hat PwC mit der Investorensuche beauftragt. Was S&T neben Kapital derzeit noch fehlt: eine testierte Bilanz 2010 mit positiver Fortführungsprognose. (gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9./10.4.2011)