Moskau - Im umstrittenen iranischen Atomkraftwerk Bushehr haben russische Experten mit dem Wiedereinsetzen der Kernbrennstoffs begonnen. Zuvor sei das Reaktorinnere gründlich gereinigt worden, teilte die Baufirma Atomstroiexport am Freitag nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau mit.

Vor anderthalb Monaten waren die Brennstäbe aus angeblich technischen Gründen entfernt worden. Dadurch hatte sich der Anlauf des ersten iranischen Akw erneut verzögert. Nach russischen Angaben waren an einer Pumpe Schäden festgestellt worden. Dadurch könnten winzige Metallteilchen in den Wasserkreislauf geraten sein.

Alle Arbeiten seien mit der iranischen Seite abgesprochen, hieß es. Wann das seit Jahrzehnten im Bau befindliche Atomkraftwerk ans Netz gehen soll, teilte Atomstroiexport nicht mit. Die Brennstäbe waren erst Ende des vergangenen Jahres eingesetzt worden.

Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO) in Wien hatten über mögliche Sabotage von russischer Seite spekuliert. Moskau trägt im Atomstreit mit dem Iran internationale Sanktionen gegen Teheran mit, hatte aber stets die zivile Nutzung des AKW in Bushehr betont. Die iranische Führung steht im Verdacht, heimlich an einer Atombombe zu arbeiten. (APA)