Wien  - Die zum Verkauf stehende heimische Schuhhandelskette Stiefelkönig kommt nicht aus der Verlustzone. Das Schuhunternehmen musste im Geschäftsjahr 2010 ein Minus von 10,8 Mio. Euro hinnehmen, zitiert das "WirtschaftsBlatt" in der Ausgabe von Freitag aus dem Geschäftsbericht des Stiefelkönig-Eigentümers Bawag.

Verbucht hat die Bank des US-Hedgefonds Cerberus den Verlust im Ergebnis aus dem Einzelhandel, so das Blatt. Im Jahr davor also 2009 habe Stiefelkönig im Einzelabschluss 14,9 Mio. Euro Verlust gemacht. In der Bawag-Bilanz sei ein Minus von 9,2 Mio. Euro ausgewiesen worden. Der Unterschied habe sich im Wesentlichen aus den Zinsaufwendungen ergeben, die Stiefelkönig an die Bawag leisten müsse.

Durch die Verlustvorträge von mehr als 20 Mio. Euro weise die Schuhkette einen Bilanzverlust von 35,3 Mio. Euro aus. Dort sei noch nicht der Verlust aus 2010 enthalten, so das "WirtschaftsBlatt". 2009 sanken die Stiefelkönig-Umsätze um knapp 14 Prozent auf 109,8 Mio. Euro.

Nach dem Verkauf der 35 Delka-Filialen an Salamander will die Bawag nun auch den Verkauf von Stiefelkönig rasch abschließen. Der Verkaufsprozess dafür ist im März gestartet. Das Interesse an den rund 70 Stiefelkönig-Standorten soll groß sein, Bawag-Chef Byron Haynes hat zuletzt von 30 Interessenten gesprochen. Bis Ende des Jahres muss die Bank alle ihre Schuhhandelsketten losgeworden sein, denn eine EU-Auflage zwingt das Geldhaus dazu, sich von seinem Nicht-Kerngeschäft zu trennen. (APA)