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Die Qualität der Grundprodukte ist unverändert exemplarisch.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Das Restaurant im Graben-Meinl ist in den vergangenen Monaten nachhaltig von der Kritik zerzaust worden.

Nicht immer ganz zu Recht, obwohl das Konzept, einfach mit denselben Luxuspreisen weiterzufahren, ohne dafür eine vergleichbar große Küche wie jene von Joachim Gradwohl anzubieten, doch etwas gar selbstbewusst war. Das haben die Verantwortlichen inzwischen eingesehen.

Zwar ist es nach wie vor keine Okkasion, im Restaurant mit dem magistralen Blick auf den prächtigsten Boulevard der Stadt zu speisen - mittlerweile haben sich die Hauptspeisen aber mehrheitlich bei Preisen unter 30 Euro eingependelt, die durchwegs elaborierten Vorspeisen sind auch unter 20 Euro zu haben.

Die Qualität der Grundprodukte ist unverändert exemplarisch - vergangene Woche etwa war ein lauwarmer Salat vom Kalbskopf nicht nur mit taufrischen Frühlingsblüten, sondern auch mit schwarzen Trüffeln von einer intensiv aromatischen Qualität belegt, wie man sie so spät im Jahr kaum für möglich gehalten hätte.

Auch sonst scheint das Paket aus Ambiente, Aussicht, Weinkeller und zuverlässiger Küchenleistung in Kombination mit den Preisen inzwischen wieder so, dass sich viele Mitbewerber durchaus anstrengen müssen, um etwas Vergleichbares anzubieten. (Severin Corti, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 09.04.2011)