Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA

Der Grund, warum es der große Elektriker Nikola Tesla zu weniger Ruhm brachte als Thomas Alva Edison, liegt zum Teil darin, dass Tesla eine Vision verfolgte, die enorme Energie band und gewaltige Geldsummen verschlang, und bis heute noch nicht in größerem Stil verwirklicht werden konnte: die kabellose Energieübertragung. Er träumte von Sende- und Empfangsstationen mit deren Hilfe er Energie über Kontinente versenden wollte.

Inzwischen gibt es zwar Satellitentelefon und Handynetz, aber hier wird Information übertragen, die Energiemengen, die im Spiel sind, sind vergleichsweise gering. Es besteht auch keine Aussicht, das Teslas Visionen in absehbarer Zeit umgesetzt werden könnten. Kabellose Übertragung von Energie gelingt nur über sehr kurze Distanzen, etwa bei der aufladbaren Zahnbürste oder bei Transportwagen in der Industrie mittels Induktion.

Es erscheint nun verlockend, dieses in Fertigungshallen verwendete Prinzip mit Induktionsschleifen, an denen sich die kleinen Elektrowägelchen immer wieder aufladen, auf das Automobil zu übertragen. Man könnte damit die teuren Batterien sehr klein halten und die Autos beispielsweise bei jedem Ampelstopp nachladen.

Aber es gibt einige steile Hürden: Es entstehen nicht unerhebliche Übertragungsverluste, und auch über die elektromagnetische Verträglichkeit wird heftig diskutiert. Denn es ist anzunehmen, dass die Luftverschmutzung durch elektromagnetische Wellen hier noch ungleich höher ausfällt als bei einem Handynetz. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/08.04.2011)