Die Fehde zwischen den Computer-Schwergewichten Hewlett-Packard und Oracle bekommt neue Nahrung: HP wirft einem ehemaligen Manager vor, kurz vor seinem Wechsel zu Oracle Firmengeheimnisse gestohlen zu haben. Am Mittwoch reichte der weltgrößte Computerhersteller vor einem Gericht im kalifornischen Santa Clara Klage gegen den Mann ein.

Laut der Klageschrift, aus der das "Wall Street Journal" (WSJ) zitiert, hat der fürs Asiengeschäft zuständige Manager am 11. Februar unter anderem Dokumente zu Geschäftszahlen, Mitarbeitern und Strategien auf einen USB-Stick geladen. Fünf Tage später verließ er das Unternehmen demnach mitsamt den Daten. Später ließ er HP wissen, dass er nun in ähnlicher Stellung bei Oracle arbeite.

Verdacht

Wie es in der Klageschrift heißt, stand der Mann kurz vor dem Rauswurf. HP verdächtigt ihn, ein Verhältnis mit einer Untergebenen angefangen zu haben. Er soll ihr Gehalt fast verdoppelt und sie zudem auf Firmenkosten besucht haben.

Die Geschichte erinnert stark an den Fall des ehemaligen HP-Chefs Mark Hurd, der ebenfalls über eine Liaison stolperte und nun in führender Position bei Oracle arbeitet. Seitdem bekriegen sich die ehemaligen Partnerfirmen öffentlich. Oracle, früher ein reiner Software-Anbieter, ist seit der Übernahme des kalifornischen IT-Pioniers und Server-Herstellers Sun Microsystems Anfang 2010 mittlerweile zum direkten Konkurrenten von HP geworden. (APA)