Berlin/Weimar  - Öffentliche Ohrfeige für Thüringens Kulturminister Christoph Matschie: Hellmut Seemann, den Matschie als Präsident der Klassik Stiftung Weimar loswerden wollte, ist erneut an die Spitze von Deutschlands zweitgrößter Kulturstiftung gewählt worden.

Der Stiftungsrat sprach sich am Donnerstag einstimmig für den alten und neuen Präsidenten aus. Auch Matschie musste einlenken, nachdem der als Gegenkandidat vorgeschlagene Berliner Literaturwissenschaftler Ernst Osterkamp erklärt hatte, er stehe für das Amt nicht zur Verfügung.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann  begrüßte die erneute Berufung Seemanns. Mit seiner Erfahrung bringe Seemann beste Voraussetzungen mit, die Stiftung in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

Matschie hatte im vergangenen Herbst Seemanns Vertrag nach zehn Jahren nicht verlängert. Er warf dem Kulturmanager vor, der Stiftung zu wenig Strahlkraft verliehen zu haben.

Trotz 27 Bewerbungen konnte eine Findungskommission keinen allseits durchsetzbaren Nachfolger präsentieren. Sie schlug daraufhin Osterkamp und Seemann vor. Osterkamp sagte am Donnerstag, er habe sich nicht von sich aus um das Amt beworben. Schon vor einigen Tagen habe er Neumann mitgeteilt, dass er nicht zur Verfügung stehe. (APA)