Gefährliches Design - sandgestrahlte Jeans gefährden die Gesundheit der in der Produktion Beschäftigten.

Foto: Clean Clothes Kampagne

Wien  - Um Jeans einen modisch abgenutzten Look zu verleihen, wenden viele Bekleidungsunternehmen noch immer die sogenannte Sandstrahltechnik an und riskieren damit die Gesundheit der Arbeiter. Darauf machte die Clean Clothes Kampagne (CCK) am Mittwoch aufmerksam. Mehr als 20 Markenfirmen wie C&A, Mango, H&M, Levi Strauss, Burberry und Vero Moda würden mittlerweile auf die umstrittene Methode verzichten, so CCK.

Luxusmarken mit Ausnahme von Gucci hätten allerdings nicht reagiert, das Modehaus hat mit lokalen Gewerkschaften eine Untersuchung eingeleitet, die Billigmodekette New Yorker hätte laut Clean Clothes Kampagne mitgeteilt, die Methode vorerst nicht explizit zu verbieten.

Die Sandstrahltechnik kann tödlichen Nebenwirkungen für die Arbeiter haben, sie führt zur Erkrankung an der unheilbaren Silikose (Staublunge). Meist sind es junge Männer, oft Wanderarbeiter, die zum Sandstrahlen angestellt werden. Die ersten in der Türkei bekanntgewordenen Silikosefälle betrafen zwei Jugendliche, die im Alter von 13 und 14 Jahren als Sandstrahler anfingen und mit 18 bzw. 19 Jahren an Staublunge starben. Alleine in der Türkei sind laut CCK mehr als 1.200 Erkrankungs- und 46 Todesfälle bekannt. In Bangladesch sei die Situation ähnlich dramatisch.

Die Clean Clothes Kampagne fordert mit einer Online-Protestaktion einen Verzicht, und listet die Firmen auf ihrer Seite auf. (APA/red)

--> Liste der Unternehmen auf der Webseite von Clean Clothes Kampagne Österreich