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Ozonloch, aufgenommen von einem NASA-Satelliten (Archivbild)

Foto: AP/NASA

Bremerhaven/Genf - Die Zerstörung der Ozonschicht über der Arktis ist nach Angaben der Weltwetterorganisation (WMO) in diesem Frühjahr so groß wie noch nie. Schuld daran seien Schadstoffe und ein sehr kalter Winter in der Stratosphäre, teilte die WMO in Genf mit. Aufgrund dieses Rekord-Ozonlochs warnen Forscher vor einer wachsenden Sonnenbrandgefahr in Europa. Das Ozonloch über der Arktis könne in den nächsten Wochen auch über Mitteleuropa driften und sich sogar bis zum Mittelmeer erstrecken.

Gefahr für Empfindliche

Eine intakte Ozonschicht schirmt die Erde von ultravioletten Strahlen ab, die Sonnenbrand verursachen und Hautkrebs auslösen können. Die unter dem Ozonloch zu erwartende UV-Strahlung entspreche in etwa der normalen Belastung im Hochsommer, so Atmosphärenphysiker Markus Rex vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI). "Das Problem ist, dass die meisten Menschen so früh im Jahr noch nicht mit einem schnell auftretenden Sonnenbrand rechnen." Empfindliche Menschen könnten binnen weniger Minuten Sonnenbrand bekommen.

Auslöser für das Schwinden der Ozon-Schicht sind Abbauprodukte von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW), die sich in Verbindung mit großer Kälte zu ozonzerstörenden Substanzen entwickeln. FCKW sind seit mehr als 20 Jahren weltweit verboten. Der Abbau der als Treibgas und Kühlmittel eingesetzten Chemikalien in der Atmosphäre dauert allerdings Jahrzehnte. (APA/red)