17. August 2006 Alexander Wrabetz, bis dahin Finanzdirektor, schafft eine Mehrheit im Stiftungsrat: Das BZÖ stimmt gegen Koalitionspartner ÖVP, die Freiheitlichen bekommen drei von sechs Direktoren: Elmar Oberhauser (Info), Willy Mitsche (Radio) Thomas Prantner (Online).

10. April 2007 Alexander Wrabetz startet überhastet und überpromotet "die größte Programmreform aller Zeiten" mit Mitten im Achten, Extrazimmer & Co. Die Marktanteile des ORF-Fernsehens knicken ruckartig ein und sinken weiter - bis zu den Katastrophen in Japan und den Revolutionen in Nordafrika.

11. November 2008 Faschingsbeginn, nicht für den ORF: Schon im September musste er die Verlustprognose für 2008 auf 60 Millionen verdoppeln, nun erwartet er 100 Millionen Miese. Es werden "nur" 80 Millionen Minus.

28. November 2008 Der neue SPÖ-Chef und Bundeskanzler Werner Faymann spricht von "Reformstau" im ORF. Und: "Die ORF-Führung habe ich nicht ausgesucht." Er versucht über Monate, Wrabetz loszuwerden, der weigert sich.

28. Oktober 2009 ORF und Kanzleramt schaffen einen für den Küniglberg glimpflichen Kompromiss im Wettbewerbsverfahren der EU.

17. Dezember 2009 Wrabetz tauscht auf VP-Wunsch Sissy Mayerhoffer gegen Richard Grasl als Finanzdirektor. Damit gibt die ÖVP 160 Millionen des Bundes extra für den ORF frei.

17. Juni 2010 SP, VP und FP beschließen das neue ORF-Gesetz - mit Zugeständnissen an Verleger wie Verkauf der Futurezone und weiten Grenzen für Web-Werbung.

9. September 2010 Wrabetz wechselt Radiodirektor Willy Mitsche auf SP-Wunsch gegen Karl Amon ein.

11. November 2010 Wrabetz erreicht die Abwahl von Infodirektor Elmar Oberhauser - er hatte sich gegen den SP-Wunsch für die TV-Chefredaktion quergelegt. Tage später stirbt Technikdirektor Peter Moosmann an Krebs.

21. Februar 2011 ORF verkündet: 2010 wieder in Gewinnzone.

4. April 2011 Wrabetz verkündet seine neuerliche Kandidatur für die ORF-Führung - unter heftigem Applaus der SPÖ. (fid, DER STANDARD; Printausgabe, 6.4.2011)