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Gute Vibes für 2012: Clemens Hellsberg, Helga Rabl-Stadler, Alexander Pereira und Dieter Flury (von links).

Foto: APA/Fohringer

Wien - Bezüglich der Inhalte zu seiner 2012 beginnenden Amtsperiode als Intendant der Salzburger Festspiele gab sich Alexander Pereira nicht auskunftsfreudig. Gerne aber informierte er im Rahmen einer Pressekonferenz über die Grundzüge seines Konzeptes, das dem Festival "Unverwechselbarkeit" garantieren solle: So will er auf Opernwiederaufnahmen verzichten, also nur Premieren präsentieren, um "die Einmaligkeit einer Saison zu betonen".

Das hängt auch mit dem angestrebten Niveau zusammen - es sei leichter, "erstklassige Dirigenten und Sänger" für neue Produktionen zu finden. Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler, die ab 2012 auch die Geschäftsführung der Festspiele übernimmt, outete sich zwar als Fan von Wiederaufnahmen, von denen es in den letzten Salzburger Jahren ja einige gab. Es sei aber "gut, wenn ein Intendant nicht nur in die Fußstapfen seines Vorgängers tritt."

Natürlich könnte es Ausnahmen geben, so Pereira. Die alljährliche Sommerübernahme der Produktion der Salzburger Pfingstfestspiele (2012 Händels Giulio Cesare) meine er damit aber nicht. Er definiert dies quasi als sommerliche Fortsetzung einer Premierenserie. Und: Die 2012 von den Osterfestspielen zu übernehmende Carmen sei von seinem Vorgänger eingefädelt worden. Auch die Moderne soll übrigens nicht zu kurz kommen: Pereira will, wie bei der Standard-Diskussion "Europa im Diskurs" angekündigt, jedes Jahr (ab 2013) eine Opernuraufführung zeigen.

Damit all dies gelingt, wurde auch mit den Wiener Philharmonikern eine neue Rahmenvereinbarung über deren Arbeit in Salzburg (2012 - 2016) abgeschlossen. Das Orchester wird zehn bis elf Konzerte (mit fünf unterschiedlichen Programmen) und vier (der insgesamt sechs) Opernpremieren eines jeden Sommers (mit fünf bis acht Vorstellungen pro Oper) spielen. Dabei wird es - und das ist auch neu - nicht mehr wie bisher pro Dienst, sondern (wie von den Philharmonikern gewünscht) pro Aufführung bezahlt werden.

Für das Orchester bedeute die Neuregelung "mehr Arbeit, aber auch eine viel interessantere Einbindung", unterstrich Pereira. Was die Finanzen anbelangt, betont der designierte Intendant, habe es seitens des Orchesters mehr Konzessionen gegeben, als für die Festspiele Kostensteigerungen.

Philharmonikervorstand Clemens Hellsberg und Dieter Flury (philharmonischer Geschäftsführer) widersprachen nicht. (Ljubisa Tosic/DER STANDARD, Printausgabe, 5. 4. 2011)