Wien - Die international agierenden Wirtschaftsprüfung-Organisation Ernst & Young prognostiziert für Österreich im heurigen Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent. Sie liegt damit unter den jüngsten Prognosen von Wifo und IHS, die in ihren jüngsten Studien für 2011 von 2,5 bzw. 2,3 Prozent BIP-Wachstum ausgehen. In der Eurozone sollte das Wirtschaftswachstum gegenüber 2010 von 1,7 auf 1,5 Prozent zurückfallen, geht aus der Frühlingsausgabe des "Ernst & Young Eurozone Forecast" hervor.

Die Entwicklung der Konjunktur sollte in Österreich dank der guten Exportwirtschaft und guten Entwicklung der heimischen Industrie überdurchschnittlich ausfallen, so Ernst & Young-Österreich-Chef Helmut Maukner. Auch in den kommenden Jahren sollte sich das Wirtschaftswachstum konstant um 2 Prozent entwickeln. Preissteigerungen sollten auch in Österreich ein Thema werden. Daraus resultierende Sparanstrengungen dürften weder in Österreich noch in Europa unterschätzt werden.

Bei den Arbeitslosenzahlen gehe Österreich mit gutem Beispiel voran und liefere mit einer Arbeitslosenquote von in Höhe von 4,2 Prozent gegenüber 10 Prozent in der Eurozone das beste Ergebnis. Für die Eurozone werden auch für 2015 noch 14 Millionen Arbeitslose erwartet.

Wesentliche Risiken für Wachstum und Inflation werden in den anhaltenden Spannungen im Nahen und Mittleren Osten gesehen, die sich preissteigernd auf den Ölpreis auswirken könnten. Auch könnten die anhaltenden und sich verschärfenden Krisen zu einer Neubewertung der Risiken in allen Finanzmärkten führen. Dies könnte einen Einbruch der Aktienkurse und einen Anstieg der Risikoaufschläge bei vielen Anleihen nach sich ziehen. Falls sich dadurch die Krise bei den Staatsanleihen wieder verschärft, könnte dies für die Eurozone drastische Folgen haben. Die E&Y-Experten halten dieses Szenario allerdings für relativ unwahrscheinlich. (APA)