Wien - Die Korruptionsstaatsanwaltschaft hat offiziell die Öffnung aller Bankkonten des früheren Delegationsleiters der ÖVP im EU-Parlament Ernst Strasser beantragt. Der vertrauliche Kontenöffnungsbefehl vom 25. März wurde am 27. März vom Wiener Straflandesgericht genehmigt und an die Fachverbände der Banken und der Kreditgenossenschaften sowie der Raiffeisen- und Sparkassen weitergeleitet, berichtet das "Format" am Montag in seiner Online-Ausgabe.

Bereits Ende März führten die Beamten des Innenministeriums mehrere Hausdurchsuchungen beim Ex-VP-Innenminister durch und beschlagnahmten Dokumente und Datenträger. Konkret ermittelt die Korruptionsstaatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Bestechlichkeit. Strasser war gefilmt worden, als er britischen Journalisten, die sich als Lobbyisten ausgaben, seine Dienste bei der Einbringung einer Gesetzesänderung im EU-Parlament anbot. Der frühere VP-Politiker gibt an, er habe gewusst, dass die Lobbyisten nicht echt seien und versucht, die Hintermänner auszuforschen. (APA)