Die Tatsache, dass der ORF-Kanal TW1 künftig in zwei Spartensender für Sport bzw. Information und Kultur aufgespalten wird, lässt weiter die Wogen bei Interessengruppen hochgehen, DER STANDARD berichtete. Stein des Anstoßes und allfälliger Befürchtungen ist der Umstand, dass einer der beiden Sender eine neue Frequenz bekommen soll. Am Montag sprach sich der Präsident der Bundes-Sportorganisation, Peter Wittmann, dafür aus, den Sportkanal (Sport Plus) auf der bekannten und eingespeicherten Frequenz zu belassen und stattdessen dem Informations- und Kultursender ORF 3 eine neue Heimat zu geben.

Wittmann sprach von einem "Schlag ins Gesicht für alle Sportinteressierten Seher in Österreich." Eine gute Erreichbarkeit müsse gewährleistet und sichergestellt sein. "Eine qualitative Schlechterstellung des Spartenkanals ORF Sport Plus darf nicht passieren", verlangte er.

Ende der Vorwoche hatten bereits die beiden Präsidenten des Seniorenrates, Karl Blecha und Andreas Khol, in umgekehrte Richtung argumentiert. Sie sprachen sich "mit Nachdruck" für das Verbleiben des neuen ORF-Informations- und Kultursenders auf der bisherigen Frequenz von TW1" aus. "Wir haben für dieses neue Sendeprogramm gekämpft. Jetzt darf man ältere Menschen nicht durch einen Frequenzwechsel von den interessanten Inhalten des neuen Senders abhalten", argumentierte Blecha in einer Aussendung am Freitag.

Im ORF selbst wurde ohnedies noch keine Entscheidung getroffen. Für eine Absiedelung von Sport Plus spricht etwa die Möglichkeit, den neuen Sender mit Cross-Promotion stärker zu bewerben, während dies bei einem Informations- und Kultursender nicht so flächendeckend möglich ist. Andererseits gebe es auch Argumente, die für einen Wechsel von ORF3 sprechen würden, etwa der neue Sendername. (APA)