MGC Fashion Park nach der Sanierung.

(Rendering: MGC / Arch. Thomas Feiger)

Rendering: MGC / Arch. Thomas Feiger

Beim Wiener Stadtentwicklungsgebiet St. Marx rund um die Gasometer scheiden sich Geister. "St. Marx ist der Beweis dafür, dass so ein Städtebau nicht funktioniert", sagt etwa der Wiener Stadtplaner Reinhard Seiß. "Leider hat man es verabsäumt, Wohnen und Gewerbe zu kombinieren und die Strukturen miteinander zu verzahnen. Stattdessen besteht St. Marx aus Monostrukturen ohne jeden Zusammenhalt."

Gut erschlossen

Das könne man so nicht sagen, erklärt Hans Pointner. Er ist Geschäftsführer der Standort Immobilien KG, die unter anderem auf Büromarktanalysen im Raum Wien spezialisiert ist. "St. Marx ist ein boomendes Stadtviertel, das gut erschlossen zwischen City und Flughafen liegt. Die Gewerbeprojekte werden grundsätzlich gut nachgefragt." Aber natürlich könne man so große Gewerbeflächen nicht von einem Tag auf den anderen vollständig vermieten. "Ich denke, dass St. Marx noch ein bis zwei Jahre brauchen wird."

In unmittelbarer Nähe des Marximum entsteht zurzeit der neue MGC Fashion Park (siehe Rendering). Nach einem Konzept von BEHF wurde das ehemalige Modecenter bei laufendem Betrieb umgebaut und um rund 10.000 Quadratmeter erweitert. Das Hauptaugenmerk galt der thermischen Sanierung und einer besseren Erschließung der einzelnen Mietflächen.

Geringere Betriebskosten, höhere Mieten

"Die Betriebskosten sind nun deutlich reduziert, und dafür wurde das Projekt mit dem Green Building Award ausgezeichnet", sagt Ariel Muzicant, Geschäftsführer von Colliers Columbus und Chef der MGC Fashion Parks Wien. Im Gegenzug wurden die Mieten angehoben: Statt bisher 6-8 Euro müssen die Großhandelsmieter in Zukunft zwischen 20 und 25 Euro pro Quadratmeter berappen. "Wir sind ausgelastet. St. Marx ist auf dem besten Weg, nach Donaucity und Wienerberg zur dritten Bürokernzone Wiens zu werden." (woj, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2./3.4.2011)