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Unterwasseraufnahmen zeigen Teile des Wracks.

Foto: EPA/HORACIO VILLALOBOS

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Experten hoffen, die Unglücksursache endgültig klären zu können.

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Nach dem Absturz im Jahr 2009 wurde die Heckflosse des Flugzeugs geborgen.

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Fast zwei Jahre nach dem Absturz einer Air-France-Maschine über dem Atlantik sind mehrere Leichen und Wrackteile am Meeresgrund gefunden worden. Die Ermittler hoffen nun, das Unglück vom 1. Juni 2009 aufklären zu können, bei dem 228 Menschen an Bord des Airbus' ums Leben gekommen waren. Nach drei gescheiterten Suchaktionen wurden die Leichen nun in fast 4.000 Metern Tiefe entdeckt. Sie sollen in drei bis vier Wochen geborgen werden.

"In den nächsten Tagen werden bereits drei Schiffe aufbrechen", sagte der Leiter der französischen Ermittlungsstelle, Jean-Paul Troadec, am Montag in Paris. Es bestehe sogar Hoffnung, die Flugschreiber zu finden. Allerdings sei es möglich, dass diese nicht mehr lesbar seien.

Absturzursache weiter ungeklärt

Die Air-France-Maschine vom Typ A330 war auf dem Weg von Rio nach Paris in einer Unwetterfront abgestürzt, nachdem die Geschwindigkeitsmesser und mehrere Geräte ausgefallen waren. Die genaue Absturzursache ist weiterhin ungeklärt. Drei frühere Suchaktionen waren erfolglos. Wie viele Leichen am Sonntag mehr als 1000 Kilometer vor der brasilianischen Küste entdeckt wurden, teilten die Behörden nicht mit.

Die französische Regierung kündigte an, einen Ansprechpartner für die Hinterbliebenen zur Verfügung zu stellen. Bei einigen Familien dürfte der Fund des Wracks und der Leichen schwer verheilte Wunden wieder aufreißen. Andere können vielleicht Ruhe finden, wenn sie ihre Toten endlich zu Grabe tragen können. Denn nach dem Unglück konnten nur 51 Leichen bestattet werden.

Leichen könnten identifiziert werden

"Identifizierungen sind möglich", sagte die französische Verkehrsministerin Nathalie Kosciusko-Morizet. Wegen des hohen Wasserdrucks und der niedrigen Temperatur seien die Leichen der Opfer relativ gut erhalten, erklärten die Ermittler. Die Bergung sei aber extrem kompliziert, da die Leichen nun über eine weite Strecke durch wärmeres Wasser transportiert werden müssten.

Die Ermittlungsbehörde präsentierten zahlreiche Aufnahmen, die Triebwerke, Reifen und andere Trümmerteile überraschend scharf zeigten. Die Aufnahmen hatten Tauchroboter gemacht. Einen der Roboter hatte das Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften, IFM Geomar, zur Verfügung gestellt.

Die genaue Fundstelle wollten die Ermittler nicht nennen. "Wir wollen den Ort schützen", sagte Troadec. Er soll allerdings nicht weit von der letzten bekannten Position der Air-France-Maschine entfernt sein. Drei frühere Suchaktionen waren erfolglos verlaufen. Die erst vor wenigen Tagen begonnene vierte Suchaktion wird von Air France und Airbus mit insgesamt rund 9,2 Millionen Euro finanziert. (APA)