Wien/Kapfenberg - Karl Daxbache macht kein Hehl daraus, was neben dem Hunderter bei der Austria im Jahr 2011 noch gefeiert werden soll. "Wenn man nach 26 Runden Erster ist, kann man auch nach 36 Runden vorne sein", sagte er vor seiner 50. Heimpartie auf der Bank der Violetten am Samstag (18.30 Uhr) in gegen Kapfenberg. Es geht also um die Meisterschaft. Salzburg gönnt Daxbacher den Titel nur im Eishockey: "Sie sollen ihn dort gegen den KAC holen."

Im Lager der Veilchen glauben alle daran, dass das große Ziel erreicht werden kann. Es wäre jetzt ein psychologischer Vorteil, wenn man mit den zwei Spielen gegen die Steirer eine Siegesserie wie am Ende der vorigen Saison starten könne. "So viel Selbstvertrauen haben wir, dass wir sagen können, wir sind besser als die Kapfenberger und sollten gegen sie gewinnen", meinte Daxbacher zuversichtlich.

Bis auf das Derby sei das Frühjahr für seine Mannschaft gut gelaufen. Doch der 57-Jährige warnte vor allzugroßem Übermut und mahnte ob der knappen Abstände an der Spitze zur Vorsicht. "Eine Schwächeperiode, wie sie in dieser Saison schon viele durchgemacht haben, könnte bedeuten, dass wir uns rasch hinten wiederfinden. Nur reden und nichts auf dem Platz zeigen wäre zu wenig."

Er stellte Ried als warnendes Beispiel hin. Die Innviertler sind vor dem Jahreswechsel sieben Punkte vor der Austria gelegen, nun finden sie sich deren vier dahinter. Wegen der Negativerlebnisse seiner Teamspieler hat Daxbacher sich zu psychologischer Aufbauarbeit veranlasst gesehen: "Ich habe ihnen gesagt, vergesst das Team, jetzt geht es wieder in der Liga weiter."

Tomas Jun, der mit dem ÖFB-Blues nicht das geringste am Hut hat, rief zum Mobilisieren aller Kräfte im Saisonfinish auf. "Wir haben zehn Endspiele um den Titel vor uns. Wir haben es derzeit selbst in der Hand, dieses große Ziel zu erreichen. Das muss jeder von uns im Auge behalten", sagte der Offensivmann. Die Tabellenführung sei ein wertvolles Gut, das man unter allen Umständen und mit allen regulären Mitteln verteidigen wolle.

Die Kapfenberger sind aber auch noch da. "Nur hinten drinnen stehen, geht gegen die spielerisch stärkste Mannschaft nicht. Wir wollen einen guten Gegner abgeben, dürfen nicht ängstlich sein, sondern müssen uns etwas trauen. Dagegenhalten, aber nicht ins offene Messer laufen, taktisch organisiert, diszipliniert sein", umriss Werner Gregoritsch die Job-Deskription seiner Leute.

"Wir sind klarer Außenseiter, umso freier können wir agieren. Wir freuen uns schon darauf, weil Spiele in Wien immer etwas Besonderes sind", sagte Kapitän Milan Fukal. An den jüngsten Auftritt am 13. November erinnert sich der Tscheche allerdings nur ungern. "Da haben wir bis zur 80. Minute ein 0:1 gehalten, dann aber noch vier Tore kassiert." Deni Alar, der damals in der letzten Minute das Ehrentor zum 1:5 erzielte, spricht von einer ganz schwierigen Partie, die auf ihn und seine Kollegen zukommt. Jedoch: "Wir haben derzeit 17 Punkte mehr als der Tabellenletzten LASK und daher nichts zu verlieren." (red/APA)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen:

Austria Wien - Kapfenberger SV (Samstag, Wien, Generali Arena, 18.30 Uhr, Schiedsrichter Manuel Schüttengruber/OÖ). Bisherige Saison-Ergebnisse: 1:1 (a), 5:1 (h)

Austria: Lindner - F. Koch, Margreitter, Ortlechner, Suttner - Klein, Baumgartlinger, Junuzovic/Jun, Liendl - Linz, Barazite/Stankovic

Ersatz: Safar - Hoheneder, Vorisek, Troyansky, Dilaver, Salomon, Tadic

Fraglich: Junuzovic (Bluterguss am Knöchel), Barazite (war krank)

Es fehlen: Hlinka, Leovac (beide verletzt), Almer, M. Wallner, Schumacher, Gorgon (alle nicht im Kader)

Kapfenberg: R. Wolf - Welnicki, Mavric/Fukal, Taboga, Scharifi - Fukal/Erkinger - Hüttenbrenner, Elsneg, Erkinger/Gucher, Sencar - Alar

Ersatz: Kostner - Schönberger, Lewerenz, Stadler, Spirk, Grgic, M. Gregoritsch

Fraglich: Mavric (angeschlagen)

Es fehlen: Rauscher (krank), Felfernig, Tieber, Schmid, Ch. Kröpfl (alle verletzt), Pavlov (rekonvaleszent)