Informationen: Bucklige Welt

Foto: Gemeinsame Region Bucklige Welt

Gesamtgehzeit fünf Stunden, Höhendifferenz 450 Meter. Gasthaus in Kaltenberg (Mo. und Di. Ruhetage). ÖK25V Blatt 5207-West (Neunkirchen), Maßstab 1:25.000.

Grafik: DER STANDARD

Als Wanderregion steht die Bucklige Welt ein wenig im Schatten des benachbarten Wechselgebietes, obgleich sie viel Reizvolles und Interessantes zu bieten hat. Die hochgelegenen freien Flächen bieten eine herrliche Rundsicht zu Schneeberg, Rax und Hochwechsel, zur Rosalia und ins Wiener Becken, wobei besonders die Kaltenberger Höhe hervorzuheben ist. Selbst Neues lässt sich entdecken, die auch in den lokalen Karten nicht verzeichnete Windhoh, die ein Gipfelbuch und ein primitives Gipfelkreuz trägt.

In Kaltenberg steht die 1879 vom Ehepaar Winter errichtete Kirche Maria Schnee, Ziel vieler Wallfahrten, die wegen ihrer zwei Türme "Dom der Buckligen Welt" genannt wird. Sie markiert den Platz, an dem ein Holzknecht einem Schneesturm entkommen konnte, nachdem er die Gottesmutter um Hilfe angefleht hatte. Einer anderen Version zufolge begann es an einem 5. August während einer Bittprozession gegen die Trockenheit zu schneien, worauf einer der Teilnehmer dichtete: "Oh Maria, uns versteh', wir möchten Regen und keinen Schnee." Bis zum Zweiten Weltkrieg deponierten in dem exponiert stehenden Gotteshaus Pilger, die von ihren Leiden geheilt wurden, wächserne Abbildungen der Körperteile, welche ihnen Beschwerden verursacht hatten. Die "Exponate" sind nicht mehr ausgestellt. An Legenden, Sagen und merkwürdigen Geschichten mangelt es in der Region nicht, die als Grenzland oft bedroht oder umkämpft war und daher etliche Wehrkirchen aufzuweisen hat. Neben viel Abwechslung und Romantik beinhaltet die Tour auch eine Prise Abenteuerliches. Verwitterte Markierungen und Lücken durch Baumschlägerungen unterhalb der Winhoh verlangen Aufmerksamkeit, um Orientierungsproblemen zu entgehen.

Die Route: Von der Bahnhaltestelle Petersbaumgarten - direkt an der Ausfahrt Grimmenstein der Südautobahn - geht es ein Stück in den Graben hinein; bei der Ursula-Quelle hält man sich scharf rechts, bald darauf wieder links und steigt auf der grünen Markierung in einer Dreiviertelstunde zum Gehöft Bernreith auf. In einem Bogen auf einen Rücken und weiter nach Kienegg. Ab Bernreith eine Dreiviertelstunde. Beim Feuerwehrhaus hält man sich links - grüne Marken - und wandert bis zu einer blauen Markierung, auf die man nach rechts einschwenkt, um über die Kaltenberger Höhe Kaltenberg und Maria Schnee zu erreichen. Ab Kienegg 1¼ Stunden.

Zurück auf der Anstiegsroute und dann auf der blauen Markierung weiter in einen Sattel und im Anstieg zur Windhoh. Ab Kaltenberg 1¼ Stunden. Es folgt der Abstieg in einen Sattel, dort wendet sich der blau markierte Weg nach rechts in den Hang. Von einem breiten Rücken führt die Route - zuerst steil - in einem Bogen zum Gehöft Buchberg. Nach einem kurzen Stück Straße geht es nach rechts hinab zum Ausgangspunkt. Ab Windhoh eine Stunde. Mit einem Straßenmarsch von Kienegg nach Kaltenberg erspart man sich eine gute halbe Stunde. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/02.04.2011)