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Die Autoindustrie braucht Erfolge. Die Konsumenten spielen die wesentliche Rolle.

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All die derzeit im öffentlichen Raum gesichteten Elektroautos haben gemeinsam, dass ihre Architektur entweder direkt von einem Modell mit Verbrennungsmotor abgeleitet (Mitsubishi i-MiEV und französische Derivate) oder dem zumindest nachempfunden ist (Think). Auch bei anderen Elektroautos, die in Großversuchen unterwegs oder zu erwarten sind, handelt es sich um auf Elektroantrieb umgerüstete herkömmliche Fahrzeuge (Smart, Mini, Mercedes etc.). Das ist technisch keine optimale Lösung, aber unter dem Kostenstress durch die teuren Batterien eingangs kaum anders machbar.

Die Autoindustrie arbeitet aber im Hintergrund an optimierten E-Fahrzeugen, an Modulsystemen als Grundlage für ganze Modellfamilien für unterschiedliche Einsatzzwecke.

Das ist aber nicht mehr nur eine Aufgabe für Maschinenbauer und Elektrotechniker. Das Auto der Zukunft wird sich nicht komplett eigendynamisch entwickeln wie bisher und die infrastrukturelle und damit die ganze gesellschaftliche Entwicklung hinter sich herziehen. Diese Fahrzeuge müssen in künftige Verkehrssysteme integriert werden, und wie die aussehen werden, das müssen wir heute entscheiden. Wir Konsumenten, wir Wählerinnen, wir Menschen, mit unseren Visionen, Wünschen und Beschwerden.

Die Autoindustrie spielt dabei insofern eine bedeutende Rolle, als sie ihren Erfolg wird weiter ausbauen wollen und ihr Know-how wird einbringen müssen. Aber die gesellschaftliche Rolle des Autos sollten wir selbst bestimmen - demokratisch, auch wenn das oft haarsträubend mühsam erscheint. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/01.04.2011)