Die Betreiber des Internet-Netzwerks Facebook haben eine Seite gesperrt, auf der zur "dritten Intifada" gegen Israel aufgerufen wurde. Die Seite, die knapp eine halbe Million "Fans" angezogen hatte, sei zunächst als Aufruf zu friedlichen Demonstrationen genutzt worden, zudem hätten die Moderatoren gewaltfördernde Kommentare gelöscht, teilte Facebook am Donnerstag in einem Brief an die israelische Regierung mit, der vom israelischen Informationsministerium veröffentlicht wurde.

Gewalt

In den Kommentaren sei dann zunehmend zu Gewalt aufgerufen worden, bis sich schließlich auch die Moderatoren daran beteiligt hätten, hieß es von Facebook. Die Seite wurde schließlich am Dienstag gelöscht, nachdem Israel die Facebook-Direktion damit konfrontiert hatte, dass auf der Seite dazu aufgerufen werde, "Israelis und Juden zu töten". Auf der am 6. März ins Leben gerufenen Seite war zum dritten palästinensischen Aufstand gegen Israel - der dritten Intifada - ab dem 15. Mai aufgerufen worden, dem Unabhängigkeitstag Israels, den die Palästinenser als "Nakba" (Katastrophe) bezeichnen.

Beschränkung

Die Betreiber des sozialen Netzwerks erklärten, nicht gerne Seiten zu schließen, da sie von der freien Meinungsäußerung überzeugt seien. "Wenn es sich allerdings dahin entwickelt, dass dort direkt zu Gewalt aufgerufen wird oder Ausdrücke des Hasses wiedergegeben werden, wie es hier geschehen ist, werden wir diese Seiten schließen", hieß es. Auch in Zukunft werde mit derartigen Seiten so verfahren. Zudem seien die Moderatoren der Seite zuvor mehrfach verwarnt worden. (APA)