Einblicke, die sich für einen Moment verdichten: nächtliche EU-Sitzung in "Abendland".

Foto: Stadtkino

Ein Nachtsichtgerät, auf offenes Land gerichtet. In der Überwachungsstation darunter sitzen Grenzschützer vor Monitoren und Steuerungseinheiten. Die Anlage ist dezent und mobil, angepasst an weitgehend unsichtbare, aber umso härter abgeschottete Grenzen.

Filmische Beobachtungen im nächtlichen Europa: ein technologisch hochgerüsteter Maschinenpark, der Menschen erhält und auf Distanz hält, entlastet und beschäftigt. Nur geputzt wird noch von Hand. Abendland heißt der jüngste Dokumentarfilm von Nikolaus Geyrhalter (Unser täglich Brot), der vorige Woche die Diagonale eröffnete.

Auch diesmal hat sich der Regisseur hinter der Kamera in ausgesuchte Settings hineinbegeben, und man erhält jeweils ein paar Minuten unkommentierten Einblick, der immer wieder vom großformatigen Wimmelbild zum sprechenden Detail führt: ins Innenleben einer neonatologischen Spitalsabteilung, eines TV-Nachrichtenstudios, eines Flugzeugbauers, einer Pflegestation, einer Polizeischulung, eines Krematoriums, eines Plenarsaals oder einer gut geölten Massenvergnügungsveranstaltung. Ein hochspannendes Panorama.

Action mit dem Osterhasen

Zack Snyder lässt in Sucker Punch ein Action-Heldinnen-Quintett (Abbie Cornish, Vanessa Hudgens u. a.) ganz gewaltig auftrumpfen. Außerdem starten: der deutsche Fußballgeschichtsfilm Der ganz große Traum mit Daniel Brühl und der Dokumentarfilm 7 oder warum ich auf der Welt bin, der Animationsfilm Hop - Osterhase oder Superstar und die Naturdoku Serengeti sowie Debra Graniks Drama Winter's Bone. Im Wiener Votivkino beginnt am 6. April das Festival du film francophone.  (irr/ DER STANDARD, Printausgabe, 31.3.2011)