Sanaa - Trotz anhaltender Proteste und zunehmend chaotischer Zustände in seinem Land will Jemens Langzeit-Präsident Ali Abdullah Saleh nicht zurücktreten. Er werde sich den Protesten nicht beugen, erklärte der seit mehr als 30 Jahren amtierende Staatschef am Montag in der Hauptstadt Sanaa. "Diese Machtgierigen sollten zu zivilisiertem Benehmen zurückfinden und auf die Wahlurnen vertrauen. Wenn die Menschen ihnen glauben, werden wir ihnen die Macht übergeben." Der Weg zur Macht werde allerdings nicht über Chaos und das "Blut der jemenitischen Jugend" führen.

Seit Mitte Februar fordern Demonstranten den sofortigen Rücktritt Salehs, der eine Präsidentenwahl bis Ende 2011 versprochen hat und dann nicht mehr antreten will. Sicherheitskräfte und Saleh-Anhänger haben bisher fast 100 Regimegegner getötet und mehr als 1.000 verletzt. Daneben schlägt sich das Regime mit dem Houthi-Aufstand im Norden und mit dem Islamisten-Feldzug eines Al-Kaida-Ablegers im Süden und Osten des Landes herum. Am Montag starben bei einer Explosion nach einem Angriff von Islamisten auf eine Munitionsfabrik nach Medienberichten mehr als 100 Menschen. (APA)