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Dubai/Riad - Der jemenitische Präsident Ali Abdullah Saleh hat sich nach wochenlangen Protesten bereiterklärt, die Macht unter bestimmten Bedingungen abzugeben. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass eine dritte Partei im Konflikt zwischen ihm und seinen Gegnern vermittele, sagte er am Samstag dem Nachrichtensender Al-Arabiya. Diese Aufgabe könne das Nachbarland Saudi-Arabien übernehmen, alle arabischen Golfstaaten zusammen oder die Europäer, fügte er hinzu.

Das Herrscherhaus von Saudi-Arabien ist zwar besorgt über die Lage im Jemen und hat Präsident Saleh seit der Eskalation der Proteste vergangene Woche die kalte Schulter gezeigt. Einen möglichen Interimspräsidenten für den Jemen, der ein Abgleiten ins völlige Chaos verhindern könne, hätten sie jedoch bisher noch nicht gefunden, hieß es in Riad.

Saleh, der in Sanaa seit 1978 an der Macht ist, erklärte in dem Interview weiter, er wolle einen "respektvollen Machtwechsel". Der Präsident warnte gleichzeitig vor einem Zerfall des Landes, das zu einem zweiten Somalia werden könne.

Experten, die von dem Sender anschließend zu dem Interview befragt wurden, erklärten, die Aussagen Salehs über die Lage im Jemen kämen einer Bankrotterklärung gleich. "Wer hat das Land denn in diese Situation gebracht, wenn nicht der Mann, der es seit mehr als drei Jahrzehnten regiert?", fragte einer von ihnen. (APA)