Rom - Der Ministerrat in Rom hat am Mittwoch unter dem Druck der Kulturschaffenden, die am kommenden Freitag einen eintägigen Protest gegen die Regierung Berlusconi planen, eine Erhöhung des im Jahr 2011 stark gekürzten Kulturbudgets beschlossen. Die Finanzierungen für den Kulturhaushalt "FUS" (Fondo Unico per lo Spettacolo) sollen um 149 Millionen Euro auf 428 Millionen Euro erhöht werden. Die Regierung hatte im vergangenen Jahr den FUS für 2011 um 40 Prozent reduziert. "Mit dieser Maßnahme steigen die Beiträge für den Kulturhaushalt wieder auf das Niveau des vergangenen Jahres", erklärte Staatssekretär Gianni Letta.
Keine Erhöhung der Kinokarten
Die Regierung Berlusconi will außerdem auf eine bereits beschlossene Erhöhung der Kinokarten um 1 Euro verzichten, die heftigen Protest unter den Filmproduktionsgesellschaften und den Kinoinhabern ausgelöst hatte. Außerdem wurde die Steuerbegünstigungen für die Filmindustrie wieder eingeführt, welche die Regierung gestrichen hatte. Zusätzliche 80 Millionen Euro sollen für den Denkmalschutz zur Verfügung gestellt werden.
Kulturminister Bondi zurückgetreten
Nach der Einsturzserie im antiken Pompeji will die Regierung zusätzliches Personal für die archäologische Stätte einsetzen. Über 80 Personen sollen zusätzlich eingestellt werden, um das archäologische Gelände wieder instand zu bringen. In der antiken Stadt Pompeji waren im Dezember zweimal Überreste eines historischen Bauwerks eingestürzt. Nach mehrtägigem heftigen Regen brach eine rund drei Meter lange Mauer in sich zusammen. Wegen der Polemik rund um den Zustand Pompejis war vor drei Wochen der italienische Kulturminister Sandro Bondi zurückgetreten. Er wurde am Mittwoch vom bisherigen Landwirtschaftsminister Giancarlo Galan ersetzt. (APA)