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Microsoft CEO Steve Ballmer: Patentklagen gegen Android als Weg zum Erfolg im Mobiltelefonmarkt.

Foto: STEFFEN SCHMIDT / EPA

Immer wieder betont man bei Microsoft, dass entgegen der geläufigen - und von Google kommunizierten - Meinung, Android keineswegs ein kostenloses Betriebssystem sei. Immerhin würde die freie Nutzung durch die Hardwarehersteller noch keinerlei Patente und die damit verbundenen Kosten beinhalten. Vor allem seitdem das - lizenzpflichtige - Windows Phone 7 am Markt ist, versucht Microsoft diese Einschätzung auch mit recht handfesten Mitteln zu verbreiten: Mit Patentklagen gegen im Android-Umfeld tätige Unternehmen.

Patente

Der neueste Eintrag in dieser Liste ist der E-Book-Hersteller Barnes & Noble, der laut Microsoft mit dem Nook Color fünf eigene Patente verletzt. Konkret geht es hier um Einträge aus den Jahren 1998 bis 2005, die - wie bei solchen Klagen nicht unüblich - relativ breit ausgelegt werden. Darunter findet sich dann etwa ein Patent, mit dem sich Microsoft die Anzeige einer Animation während dem Laden einer Webseite schützen lässt. Insofern bleibt auch fraglich, ob die konkreten Patente einer Überprüfung standhalten würden, oder hier nicht doch von trivialen "Erfindungen" zu sprechen ist.

Warnung

Interessant an der Klage ist zudem der Umstand, dass sich Microsoft nicht auf Barnes & Noble beschränkt, sondern mit seiner Klage auch gleich die für die Produktion des Nook Color zuständigen Hardwarehersteller Foxconn und Inventec im Visier hat. Hier will man wohl auch anderen Hardwareherstellern eine deutliche Warnung zukommen lassen, ihr Android-Engagement neu zu überdenken. Ob dies funktioniert, darf angesichts der weiterhin rasant wachsenden Absatzzahlen von Geräten mit Googles Betriebssystem bezweifelt werden.

Google

Bei Google selbst stellt man sich denn auch demonstrativ hinter die eigenen Partner. Auch wenn man von der Klage selbst nicht betroffen ist, betont das Unternehmen in einer kurzen Stellungnahme, dass solch breite Softwarepatente wie sie Microsoft hier einfordert, ein echtes Hindernis für Innovation seien. (red, derStandard.at, 22.03.11)

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