Kuwait/Istanbul - Kuwait kommt dem Herrscher des arabischen Königreiches Bahrain, Hamad bin Issa al-Khalifa, im Konflikt mit Regimegegnern militärisch zur Hilfe. Nach den Zusammenstößen der vergangenen Wochen sei am Montag ein kuwaitisches Marineschiff mit Bodentruppen an Bord in Bahrain eingetroffen, berichteten arabische Medien. Fernsehbilder zeigten kuwaitische Offiziere im Gespräch mit Vertretern Bahrains. Ein kuwaitischer Diplomat sagte, der Einsatz solle die Lage beruhigen.

Am Mittwoch hatte das Militär Bahrains einen Dauerprotest von rund 500 Regimegegnern auf dem zentralen Lulu-Platz in der Hauptstadt Manama mit Tränengas und Schüssen beendet. Der König Bahrains hatte angesichts der jüngsten Eskalation von den anderen Golfstaaten militärische Unterstützung angefordert. Saudi-Arabien schickte 1.000 Soldaten, die Vereinigten Arabischen Emirate 500 Polizisten.

Die schiitische Opposition, deren Anhänger den Großteil der Demonstranten stellen, sieht in diesen Hilfstruppen eine "Besatzungsmacht". Das Herrscherhaus Bahrains ist sunnitisch; die Mehrheit der Bevölkerung bekennt sich zum schiitischen Islam.

Viele Schiiten sind der Meinung, dass die Angehörigen der sunnitischen Minderheit von den Behörden bevorzugt behandelt werden. Sie fordern ein Ende der Diskriminierung und mehr Machtbefugnisse für das gewählte Parlament. Seit den ersten gewaltsamen Zusammenstößen von Aktivisten und der Polizei im Februar verlangt ein Teil der Demonstranten zudem den "Sturz des Regimes". (APA)